Persönlichkeitsrechte für Tiere – Wegweisende Gerichtsentscheidung in den USA
Update 22. April:
Persönlichkeitsrechte für Tiere – Wegweisende Gerichtsentscheidung in den USA
Erstmals hat ein Richter am Obersten Gerichtshof in Manhattan zwei Schimpansen (implizit) als juristische Personen anerkannt, indem das Gericht eine Art Haftprüfung anordnete (writ of habeas corpus). Auch im deutschen Rechtssystem gilt ein Tier de facto als „Sache“ selbst wenn seit 1990 gemäß Gesetz zur Verbesserung der Rechtsstellung des Tieres im bürgerlichen Recht Tiere zwar keine Sachen mehr sind, man sie jedoch rechtlich wie Sachen zu behandeln hat. Dementsprechend eingeschränkt sind ihre Rechte, etwa das auf ein Leben in Freiheit.
Die beiden Schimpansen, Hercules und Leo, werden für bio-medizinische Experimente an der Stony Brook Universität in Long Island, New York, festgehalten. Die Organisation „Nonhuman Rights Project“, die die beiden Schimpansen vertritt, setzt sich seit Jahren für die Anerkennung von Tieren als nicht-menschliche Personen ein und hat nun diese Entscheidung erstritten.
Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht auf die Argumente der Universität reagieren wird, die im nächsten Schritt die Gefangenhaltung der beiden Schimpansen vor Gericht zu begründen hat. Nicht nur für Schimpansen kann diese Entscheidung wegweisend sein.
Wir hoffen auf die Signalwirkung dieser Entscheidung auch für andere Länder und gefangengehaltene Arten, wie Wale und Delfine, für deren Rechte – insbesondere das auf ein Leben in Freiheit und Sicherheit – wir uns seit Jahren einsetzen. In einem Videostatement erläutern wir dieses Thema: