Bedrohte Kleinwale – nicht nur im Ausland!
Die Fischerei stellt für viele Kleinwale eine Bedrohung dar, denn sie landen häufig als Beifang in den Netzen. Der Chinesische Flussdelfin wurde durch eine Kombination verschiedener Bedrohungen bereits ausgerottet, weitere Arten sind ebenfalls vom Aussterben bedroht. Ein Artikel in der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft beschäftigte sich in einem ausführlichen Artikel ebenfalls mit diesem Thema.
Allerdings muss man gar nicht weit schauen, um die Bedrohung für Wale in aller Deutlichkeit zu sehen – nicht einmal über die Landesgrenze. In der zentralen Ostsee lebt eine kleine (Rest)Population des Schweinswals, dem einzigen in deutschen Gewässern heimischen Wal. Diese eigenständige (weil genetisch und verhaltensmäßig von anderen Ostseeschweinswalen getrennte) Population wird nach jüngsten Zahlen auf ca. 450 Tiere geschätzt.
Ihr Statuts gemäß IUCN lautet „vom Aussterben bedroht“. Haupt-Todesursache: Stellnetze – es ist fast überall derselbe Kampf. Entweder wir beginnen ernsthaft, bestimmte Fischereimethoden einzuschränken (und gleichzeitig alternative Fangmethoden zu fördern, damit die Fischer nicht „im Regen stehen“ bleiben) oder wir müssen in Kauf nehmen, dass zusätzlich zum gravierenden Problem der Überfischung auch noch Charakterspezies wie Schweinswale, Seevögel und viele mehr aus unseren Meeren verschwinden.
Wandel tut Not! – Denn leider sind auch die bisher in Deutschland ausgewiesenen Meeresschutzgebiete „zahnlose Tiger“, da sie im Grunde nur auf dem Papier bestehen. Aufklärung tut Not! – Denn vielen Menschen sind die Bedrohungen der Tiere gar nicht bekannt, bzw. was jeder einzelne tun kann, um die Lage zu verbessern. Immerhin sind wir alle mitverantwortlich, nicht nur „die da oben“. Ein schönes Beispiel, wie man kreativ an das ernste Thema herangehen kann, ist übrigens dieser Wettbewerb mitsamt der Ausstellung, die derzeit im Meeresmuseum Stralsund zu sehen ist – unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.