Walfleischverkauf Grüne Woche Berlin: Geldbuße für Standbetreiber
Ein Jahr nach dem Walfleischverkauf auf der Grünen Woche in Berlin ist das Verfahren gegen den Beschuldigten und Leiter des Norwegischen Standes nach Zahlung einer Geldbuße von 1000 Euro eingestellt worden.
Über den Skandal war im letzten Jahr international breitflächig berichtet worden. WDC hatte nach einem Hinweis der B.Z. zusammen mit M.E.E.R. eV den illegalen Verkauf von Zwergwalfleisch am norwegischen Stand aufgedeckt. Die Berichterstattung in den norwegischen Medien legte damals offen, dass man sich auf norwegischer Seite bereits im Vorfeld durchaus über die Problematik des Angebots bewusst war.
WDC hatte im Januar 2014 die zuständigen Artenschutzbehörden über das illegale Angebot informiert, woraufhin die Zollfahndung das restliche Walfleisch beschlagnahmt und Strafanzeige gegen den Standbetreiber wegen der illegalen Ein-und Ausfuhr und dem Verkauf des Fleisches gestellt hatte. Nachdem die Ermittlungen im letzten Jahr ins Stocken geraten waren, beauftragte die Staatsanwaltschaft Berlin schließlich in diesem Jahr die Zollfahndung, um sich das Bußgeld vom Beschuldigten am diesjährigen Messestand übergeben zu lassen. WDC begrüßt diesen Abschluss der Angelegenheit. Auch das Büro der Grünen Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke hatte wiederholt bei der Staatsanwaltschaft nachgehakt, um sicherzustellen, dass das Verfahren nicht im Sand verläuft.
„Sicherlich hätte die Strafe auch höher ausfallen können. Für uns geht es aber vielmehr um den Symbolcharakter der Strafe“, so Astrid Fuchs, WDC-Kampagnenleiterin. „Es ist erfreulich, dass der strenge Schutz, unter dem Wale in Deutschland und der EU stehen und der oftmals leider nur auf dem Papier existiert, hier so deutlich unterstrichen wurde. Ich freue mich zudem besonders über das Engagement von Seiten der Politik bzw. des Büros von Frau Lemke. Die nun erfolgte Strafzahlung sendet ein klares Signal nach Norwegen.“
„Innovation Norway“, der offizielle Handelsvertreter der norwegischen Regierung im Ausland und für den Stand auf der Grünen Woche verantwortlich, hatte im letzten Jahr anfänglich vehement versucht, alle Schuld von sich zu weisen, sich schlussendlich jedoch offiziell für den Vorfall entschuldigt.