Elektrofischerei in Burma gefährdet Irawadi Delfine
Die Population des Irawadi-Delfins im gleichnamigen Fluss befindet sich kurz vor dem Aussterben. Wie bei den meisten Meeressäugetieren, die in so enger Nachbarschaft mit Menschen zusammenleben, gibt es auch hier zahlreiche Bedrohungen, die das Überleben der Delfine gefährden. Wirtschaftliche Zuschüsse für lokale Fischer sollen Fischereimethoden fördern, die keine Gefahr für die bedrohten Irawadi Delfine darstellen.
Schuld an der prekären Situation ist die Elektrofischerei, die auch häufig als Ursache für das Aussterben des chinesischen Flussdelfins genannt wird. Andere Gefahren sind Treibnetze, in denen sich die Delfine vergangen, sowie Wasserverschmutzungen und Lärm von den Goldminen in der Nähe, die außerdem durch Sedimentveränderungen direkt an der Zerstörung des Lebensraums der Delfine beteiligt sind.
Zwischen 2002 und 2004 führte WDC in Zusammenarbeit mit WCS und dem burmesischen Fischereiministerium Untersuchungen durch, die Aufschluss über die Zahl der Tiere im Irawadi-Fluss geben sollten. Die Ergebnisse zeigten einen dramatischen Rückgang von über 50%, die Zahl der bedrohten Süßwasser-Population wurde damals auf etwa 59 bis 72 Individuen geschätzt. Diese geringe Zahl in Kombination mit den vielen Gefahren führte dazu, dass die Population von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ klassifiziert wurde.
In Folge wurde ein 74 km langes Schutzgebiet innerhalb des Flusses errichtet, in dem die Fischer dazu verpflichtet sind, in den Netzen verfangene Delfine wieder freizulassen. Es ist gesetzlich untersagt, die Delfine zu fangen oder sogar zu töten. Außerdem wurde auch die Elektrofischerei in diesem Gebiet gänzlich verboten.
Neueste Untersuchungen des Fischereiministeriums zeigen nun, dass die Zahl bei etwa bei 63 Individuen liegt. Trotz dieser niedrigen Zahl hofft WDC, dass die Delfine den Bedrohungen Stand halten können und die Zahl nicht weiter sinken wird. Die Delfine nähern sich den Fischern immer seltener, weil sie in der Vergangenheit fast ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht haben. Diese Distanz zum Menschen scheint ihr Schlüssel zum Überleben zu sein.