Japans Walforschung – Eine Mogelpackung
Täglich bombardiert uns die Werbung mit „neuen“ Produkten – beispielsweise verbesserte Waschpulver – die sich bei genauerem Hinsehen als alter Hut im neuen Gewand herausstellen. Auch Japans Walfänger versuchen es nun mit diesem Marketing-Trick und präsentieren der Welt ihr neues „Walforschungsprogramm“.
Wie die internationalen Medien berichteten, sind die Walfangschiffe Anfang Januar 2015 erneut mit Kurs auf die Antarktis aufgebrochen, im Gegensatz zu den letzten Jahren allerdings diesmal ohne Harpunen. Die japanische Fischereibehörde verkündete stolz, dass das Institut für Walforschung nun neue Projekte plane, bei denen die Tiere nur beobachtet und lediglich Gewebeproben aus der Haut entnommen werden, Harpunen auf den Schiffen seien somit unnötig.
Ein wichtiger Nachsatz fehlte jedoch in den Meldungen: Nachdem der Internationale Gerichtshof das japanische Walfangprogramm im März 2014 für illegal erklärt hatte, stellte Japan im vergangenen November den Nachfolgeantrag vor. Das neu herausgegebene Walfangprogramm beinhaltet nun nur noch eine „reduzierte“ Quote für Zwergwale von 333 Tieren jährlich. Ende 2015 soll das Schlachten nach dem Willen der Walfänger wieder beginnen. Im Mai wird sich das Wissenschaftskomitee der Internationalen Walfangkommission über den Antrag beraten. Die IWC wird hoffentlich feststellen, dass Japans Antrag den Vorgaben des IGH entgegenläuft. Ob die Harpunen dann trotzdem wieder auf den Schiffen montiert werden, ist offen aber leider nur allzu wahrscheinlich.