Freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen offenbar wirkungslos
Weiterhin viel Beifang in Stellnetzen vor der Küste Schleswig-Holsteins
Seit einiger Zeit gibt es eine Vereinbarung zwischen der Landesregierung unter dem grünen Umweltminister Robert Habeck und dem Landesfischereiverband Schleswig-Holstein sowie dem Fischereischutzverband. Darin geht es um die freiwillige Reduktion der Verwendung von Stellnetzen zugunsten von Schweinswalen und Seevögeln, die sich immer wieder darin verfangen und verenden. Doch scheint diese freiwillige Vereinbarung nur wenig Anhänger zu finden. Das zeigt eine Analyse von Tierschutzorganisationen, die eine Wasservogelzählung zwischen Neuland und Hohwacht vorgenommen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich an den hohen Sterberaten durch Verfangen in den Stellnetzen bislang nichts geändert hat.
Es gab eine Vereinbarung, dass zwischen November und März keine Stellnetze verwendet werden sollen, da in der Zeit große Schwärme von Wasservögeln in dieser Region rasten. Leider wurden in unmittelbarer Nähe zu tausenden Wasservögeln wieder sechs Stellnetze ausgebracht.
„Man sieht deutlich, dass der Schutz der Schweinswale nach wie vor auf sehr wackligem Boden steht. Die freiwillige Vereinbarung ist keinesfalls ausreichend. Was dringend notwendig ist, sind verbindliche Vorgaben durch die Politik, das Ausmaß der oft tödlichen Netze zu verringern und aus sensiblen Zonen und Zeiten heraus zu halten. Nur so können die Tiere effektiv geschützt werden“, sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte von WDC. WDC setzt sich seit langem für ein Verbot von Stellnetzen und anderen zerstörerischen Fischereipraktiken innerhalb der von Schweinswalen genutzten Lebensräume ein.