Nürnberger Tiergarten verabreicht bereits Delfinbaby Antibiotika
Berichten zufolge werden dem vor einigen Wochen im Nürnberger Tiergarten geborenen Delfinbaby bereits Antibiotika verabreicht. Als Grund dafür nannte Tiergartendirektor Encke eine „kleinere Hautverletzung“, die Sunny ihrem Baby bei einer angeblichen „Erziehungsmaßnahme“ zugefügt hat. Da der Zoo noch keine Fotos des Neugeborenen veröffentlicht hat, ist das Ausmaß der Verletzung derzeit unklar. Zudem ist die Medikation mit Antibiotika bei kleineren Kratzern eher unüblich. Bisher sind WDC keine Fälle bekannt, bei denen Delfine in freier Wildbahn ihre eigenen Nachkommen verletzt haben. Die Haltung dieser intelligenten Lebewesen in Gefangenschaft kann aber ein derartiges Verhalten begünstigen.
Sunnys erste Mutterschaft im Jahr 2007 verlief problematisch. Aufgrund von Aggressionen dem eigenen Baby gegenüber bekam Sunny das milchgängige Beruhigungsmittel Diazepam. Das erste Baby verstarb letztendlich an einer Unterernährung, da Sunny es nicht ausreichend mit Muttermilch versorgen konnte. In freier Wildbahn lernen Delfinweibchen den Umgang mit Jungtieren von der Gruppe, in der sie leben. Da Sunny in Gefangenschaft geboren wurde und keine älteren Weibchen bei der Aufzucht beobachten konnte, fehlt ihr womöglich das Wissen zur Aufzucht des Babys.
Sunny und ihr Nachwuchs befinden sich derzeit allein im abgetrennten Becken. In freier Wildbahn geschieht die Aufzucht durch die Gemeinschaft von Gruppen, bestehend aus vielen Weibchen mit Jungtieren. Mitarbeiter des Nürnberger Tiergartens vermuten, dass das Baby weiblich ist, jedoch müssen nähere Untersuchungen zum Geschlecht abgewartet werden.
Quelle: BR