Rückschlag für den Schutz der Meere
Globale Bemühungen um Schutzgebiete im Südpolarmeer erneut abgeblockt
Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) hat es bei der soeben zu Ende gegangenen Tagung in Tasmanien durch das Abblocken Chinas und Russlands erneut versäumt, Schlüssel-Regionen im Rossmeer und der Ost-Antarktis unter Schutz zu stellen. Die Partner der Antarctic Ocean Alliance (AOA), zu denen auch WDC zählt, stellen nach CCAMLRs vierten Scheitern die Eignung der Kommission in Frage.
Mark Epstein, Executive Director von CCAMLR sagt: „Wir erkennen die Bemühungen vieler Länder wie den USA, Neuseeland, Australien und der EU an, die sich in den letzten vier Jahren für den Antrag auf Schutzgebiete in der Antarktis und den Schutz der Ökosysteme der südlichen Ozeane eingesetzt haben. Es ist eine Schande, dass sich China und Russland nach wie vor gegen die Vorschläge wehren. Dennoch ist es ermutigend zu sehen, dass selbst große Fischerei-Nationen wie Korea und Norwegen sich uns mittlerweile anschließen.“
Fabian Ritter, Leiter der Kampagne für Meeresschutzgebiete bei WDC, sagt: “Die Frage, ob CCAMLR das Mandat zum Schutz der Antarktis erfüllen kann, muss nach der diesjährigen Niederlage dennoch angezweifelt werden. Sie ist symptomatisch für den gefährlichen globalen Trend, wo geopolitische Interessen über den Schutz der Ozeane für zukünftige Generationen gestellt werden.”
Der südliche Ozean ist das Zuhause von mehr als 10.00 einzigartigen Spezies – darunter die weltweit meisten Pinguine, Wale, Seevögel, sowie Riesenkalmare und der Riesen-Antarktisdorsch, der das Hauptziel der Fischerei in dieser Region darstellt. Darüber hinaus spielt die Region rund um die Antarktis eine entscheidende Rolle für das Weltklima und ist wichtig für das Studium von marinen Ökosystemen sowie für den Nachweis des globalen Klimawandels. Das Rossmeer, eines der Gebiete, um die es in diesem Jahr erneut ging, wird dank seiner Unberührtheit oft als „letzter Ozean“ bezeichnet.
Mehr als 1,4 Millionen Menschen haben sich in den letzten drei Jahren durch Petitionen und Aktionen für den Schutz der Antarktis eingesetzt, darunter viele Prominente wie z.B. Leonardo di Caprio, Edwart Norton, Sylvia Earle und andere.
WDC wird als Partner der AOA seine Bemühungen bis zum nächsten CCAMLR Treffen 2015 fortsetzen. „Wir setzen uns schon seit Jahren für diese Meeresschutzgebiete ein und werden geben nicht aufgeben. Die Zeit der Lippenbekenntnisse muss endlich vorbei sein. Die Antarktis ist unsere letzte Chance, eine (fast) unberührte Natur dauerhaft vor den Eingriffen des Menschen zu schützen. Daran geht im Sinne des großen Ganzen kein Weg vorbei!“, so Fabian Ritter.