Neue Walart im Golf von Mexiko entdeckt
Im Golf von Mexiko wurde wahrscheinlich eine neue Unterart des Brydewals identifiziert. Untersuchungen des Natural Resources Defense Council (NRDC), einer Umweltschutzorganisation mit Sitz in New York, haben ergeben, dass sich die genetischen Eigenschaften dieser Tiere von sämtlichen anderen Arten unterscheiden. Diese etwa 50 Wale umfassende Population verbringt das gesamte Jahr in den tiefen Gewässern westlich von Florida, was eher untypisch für die sonst wandernden Großwale ist.
Genetische Analysen belegen, dass die möglicherweise neue Spezies einen höheren Verwandtschaftsgrad zu den pazifischen Brydewalen hat als zu den atlantischen Artgenossen. Zudem unterscheiden sie sich von diesen durch ihre einzigartigen Rufe und ihre Größe. Wenn die Population als neue Spezies anerkannt werden sollte, würde sie wahrscheinlich zu den am stärksten bedrohten Walarten der Welt gehören, denn bisher wurden nur 50 Wale dieser Unterart zugeordnet.
Die genetischen Tests haben zudem ergeben, dass der Bestand der Wale früher um einiges größer gewesen sein muss. Die Gründe für den Rückgang der Individuenzahl liegen am Einfluss des Menschen auf den Lebensraum der Wale. Meeresverschmutzung, die Konsequenzen der Suche nach Öl- und Gasvorkommen sowie Walfang haben die ursprünglichen Populationen stark dezimiert.