Enttäuschung: Richard Branson bietet weiterhin Reisen zu SeaWorld an
Wir sind enttäuscht über die Stellungnahme von Richard Branson, zukünftig weiterhin mit Vergnügungsparks wie SeaWorld zusammen zu arbeiten und diese in seinem Portfolio bei Virgin Holidays anzubieten.
Die Bekanntmachung wurde bereits mit Spannung erwartet: vor einigen Monaten hatten wir eine internationale Kampagne gestartet, die sich auf die Reisebranche und deren Unterstützung von Einrichtungen, die Wale und Delfine zu Unterhaltungszwecken in Gefangenschaft halten, konzentriert. Richard Branson, als Gründer der Virgin-Gruppe und Mitglied bei den Ocean Elders wurde dazu aufgerufen, seinen Einfluss geltend zu machen und so zu erreichen, dass das Unternehmen zukünftig von einem Verkauf von Reisen zu SeaWorld-Parks absieht.
Der Prozess verlief vielversprechend: wenige Tage nach Veröffentlichung hatten bereits mehr als 100.000 Menschen unser Kampagnenvideo gesehen, das Richard Branson auf unkonventionelle Weise direkt dazu auffordert, die Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie SeaWorld zu beenden. Er meldete sich auch nach kurzer Zeit zu Wort und kündigte an, er würde die Haltung seiner Unternehmensgruppe zur Zusammenarbeit mit Delfinarien überprüfen. Im Juni lud er zu einem Treffen, bei dem verschiedene Interessensvertreter inklusive WDC sowie Repräsentanten von Vergnügungsparks anwesend waren. Bis Ende September sollte dann eine Entscheidung bezüglich des Verkaufs von Reisen in Einrichtungen, die Wale und Delfine in Gefangenschaft halten, getroffen werden.
Das nun veröffentlichte Statement reicht aber bei weitem nicht aus. Es wird zwar der Kauf und der Handel mit wildgefangenen Meeressäugern verurteilt, aber von der Bewerbung und dem Verkauf von Reisen in SeaWorld-Parks und ähnliche Einrichtungen will das Unternehmen auch zukünftig nicht absehen. Doch es ist eben dieses Angebot von Parks, die Wale und Delfine zur Unterhaltung des Publikums halten – und damit viel Geld verdienen – das den Handel und den Fang der Tiere am Leben hält.
Wir sind der Meinung, dass jegliche Gefangenschaftshaltung grausam ist und sind enttäuscht, dass Virgin nicht komplett vom Verkauf von Reisen in entsprechende Einrichtungen absehen wird, um stattdessen zu helfen, Rehabilitationsprojekte umzusetzen, die die Lebensqualität von gefangenen Walen und Delfinen verbessern können, die nicht geeignet sind, um wieder in die freie Wildbahn zurück zu kehren.
Als engagierter Meeresschützer verurteilte Richard Branson erst kürzlich die Treibjagden in Taiji, Japan, bei denen jährlich Delfine und Kleinwale getötet und zur Haltung in Gefangenschaft gefangen werden. Trotz dieser Tatsache bewirbt Virgin Holidays beispielsweise SeaWorld. Das Unternehmen hält momentan 5 Orcas, die ihr Leben wild und frei im Ozean begonnen haben. Mehr als 25 % der Wale und Delfine, die derzeit in Nordamerika in Betonbecken gehalten werden, wurden gefangen.
WDC wird die Kampagne mit Virgin-Holidays und den anderen fünf großen britischen Reiseanbietern (Cosmos, First Choice, Thomas Cook, Thomson) fortführen, welche insgesamt für 85% der SeaWorld-Ticketkäufe an britische Urlauber verantwortlich sind. Kürzlich wurde WDC von British Airways eingeladen, über die Kampagne und unsere Besorgnis über das Bewerben der Delfinarienindustrie bei ihren Fluggästen zu diskutieren.