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Mit der offiziellen WDC-Sammelkarte Wale schützen

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Schweinswale unter Beschuss

Derzeit findet in niederländischen Gewässern nahe der deutschen Grenze eine groß angelegte seismische Untersuchung zur Erkundung von Erdöl-Lagerstätten statt. Die dabei verwendeten Schallkanonen setzen Lärmpegel frei, die in Hunderten oder gar Tausenden Kilometern noch zu hören sind. Solche Schallintensitäten können Meerestiere schwer schädigen oder töten. Besonders brisant: in unmittelbarer Nähe befindet sich auf deutscher Seite das Schutzgebiet „Borkum Riffgrund“, das u.a. zum Schutz von Schweinswalen eingerichtet wurde.

Demnach sind die Tiere, die dort derzeit ihre Jungen gebären, in höchster Gefahr. Der Beschuss mit ohrenbetäubendem Lärm stört die Tiere, erschwert ihre Nahrungssuche, macht eine Kommunikation unmöglich. Im schlimmsten Fall erleiden sie direkte Schädigungen des Hörsystems, was bei diesen Tieren einem Todesurteil gleich kommt, da die Orientierung per Schall überlebensnotwendig ist.

Nach Informationen des Bundesumweltministeriums wurde Deutschland nicht in die Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse einbezogen. Dies ist aber nach EU Recht notwendig, sobald die Gewässer eines Nachbarlandes betroffen sind. Unklar bleibt auch, ob eine ordentliche Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der niederländischen Öffentlichkeit durchgeführt wurde. WDC verurteilt den Einsatz von Schallkanonen.

„Es kann nicht sein, dass das Wohlergehen von europaweit streng geschützten Arten auf solch eklatante Weise aufs Spiel gesetzt wird“ sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC. „Seit Jahren wird intensiv über Schallschutz-Grenzwerte beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen diskutiert, und auch Holland ergreift entsprechende Maßnahmen in diesem Kontext, um die Schweinswale zu schützen. Dass jetzt Schallkanonen eingesetzt werden, die ein Vielfaches an Lärm erzeugen, und dies ausgerechnet zur sensiblen Paarungszeit und direkt an ausgewiesenen Schutzgebieten, ist ein Skandal“.

WDC fordert den sofortigen Stopp der laufenden seismischen Untersuchungen. „Es gibt längst marktreife alternative Technologien, die ohne den Einsatz von massivem Schall auskommen“, so Ritter weiter. „Hier wird nationales Naturschutz und europäisches Umweltrecht im Dienste von wirtschaftlichen Interessen gebrochen.“