Japan jagt trotz IGH-Urteil weiter Wale
Erst am 31. März 2014 hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag (IGH) in einem wegweisenden Urteil den japanischen Walfang in der Antarktis für illegal erklärt. Dem IGH zufolge verstößt Japan mit seinem Walfang gegen das Moratorium für kommerziellen Walfang. Das Land musste daraufhin mit sofortiger Wirkung sämtliche Walfangaktivitäten in dieser Region einstellen.
Der Rechtsspruch hätte einen Wendepunkt für den gesamten kommerziellen Walfang darstellen können. Doch schon Anfang Juni ließ Japans Premierminister Shinzo Abe verlauten, für die Zukunft auch die Wiederaufnahme des Walfangs in der Antarktis ins Auge zu fassen.
Jetzt – vier Monate nach dem Urteil – sind im Nordwestpazifik wieder 115 Wale von japanischen Walfängern im Rahmen des sogenannten „wissenschaftlichen Walfanges“ getötet worden. Nach dem Fang von 30 Zwergwalen im Juni ist dies bereits die zweite Waljagd Japans nach dem Entscheid des IGHs. 90 Sei- sowie 25 Brydewale sollen gefangen worden sein. Und obwohl die auch kommerzielle Nutzung des Walfleisches kein Geheimnis ist, gelingt es Japan nach wie vor, durch Anführung vermeintlich wissenschaftlicher Gründe das Moratorium der IWC zu umgehen und weiterhin Wale zu jagen.
WDC setzt sich deshalb – vor allem im Hinblick auf die im September stattfindende Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) – dafür ein, dass die IWC Mitgliedsstaaten die entsprechenden Konsequenzen aus dem IGH-Urteil ziehen. Nur so kann die weitere Ausnutzung des wissenschaftlichen Walfangs durch Japan endgültig unterbunden werden.
Quelle: Weser Kurier