Laut für einen guten Zweck?

Vergangenen Freitag fand im Nürnberger Zoo ein Benefizkonzert des Martina Eisenreich Quartetts statt, bei dem die Musiker am Beckenrand der Delfinlagune spielten. Mit den Einnahmen wurde die Artenschutzorganisation Yaqu Pacha unterstützt. Im Vorfeld informierte sich Martina Eisenreich persönlich bei WDC, ob die Lautstärke des Konzertes das Wohlbefinden der Delfine beeinträchtigen könnte. WDC riet von einem Konzert direkt am Delfinbecken ab, mit der Begründung, das empfindliche Gehör der Tiere zu schützen.
Zuerst plante die Zooleitung, die Delfine während des Konzerts in einem separaten Becken unterzubringen. Dieses Ausweichbecken konnte jedoch nicht schalldicht abgeriegelt werden, wodurch sich der Lärm über das Wasser übertragen hätte. Statt nach einer Alternative zu suchen, wurden die Delfine sogar in die Show miteingebunden und dazu animiert, während des Konzertes eine zuvor einstudierte Choreographie zu zeigen.
Videos von der Veranstaltung machen deutlich, welcher Lärmbelästigung die Delfine während der Show ausgesetzt waren. Selbst außerhalb des Zoogeländes war die Musik nach Angabe von Zeugen noch deutlich zu hören. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass die Delfine während der Veranstaltung unter Dauerstress standen. Für Besucher und Musiker, welche die natürlichen Verhaltensweisen der Tiere nicht kennen, mag dies vielleicht ausgesehen haben wie Neugier oder Freude, kann jedoch von Seiten der Tiere völlig anders empfunden worden sein. WDC bedauert, dass die Empfehlungen zum Schutz der Delfine nicht angenommen wurden und die Tiere sogar zur aktiven Teilnahme an der Veranstaltung gezwungen wurden.
Quelle: YouTube & Facebook-Seite Martina Eisenreich