Japanischer Premierminister treibt Bemühungen zur Wiederaufnahme des Walfangs in Antarktis voran
Japans Premierminister Shinzo Abe hat das japanische Parlament darüber in Kenntnis gesetzt, dass er trotz der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes, welche es Tokio untersagt, weiterhin Wale in der Antarktis zu töten, die Bemühungen zur Fortführung des kommerziellen Walfanges vorantreiben will.
„Im Rahmen der Walfangforschung strebe ich die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs an, um auf diese Weise unverzichtbare, wissenschaftliche Daten zum Management der Walbestände sammeln zu können,“ so Abe.
Japan nutzte bisher ein Schlupfloch im seit 1986 weltweit geltenden Walfangverbot aus, das das Töten der Meeressäuger zu wissenschaftlichen Zwecken gestattet.
Zu Beginn dieses Jahres erließ der IGH sein Urteil. Das Gericht verurteilte den „wissenschaftlichen Walfang“ Japans im Gebiet der Antarktis und verfügte, dass Japan die als Wissenschaft getarnte kommerzielle Tötung der Wale künftig zu unterlassen habe.
Infolgedessen sagte Tokio die Jagd für die Saison 2014-15 ab. Nun überlegen die Verantwortlichen, wie die Jagd „wissenschaftlicher“ gestalten werden könnte, um sie wiederaufzunehmen.
Die Äußerung des japanischen Premierministers erfolgte im Zuge der „Whale Week“, einer Kampagne, die die Bevölkerung daran erinnern soll, dass Walfang und der Verzehr von Walfleisch unverzichtbarer Teil der japanischen Kultur seien.