Färöer Inseln: 13 Grindwale sterben bei erster Jagd der Saison
18. Mai 2014: 13 Grindwale sind bei der ersten Jagd des Jahres auf den Färöern getötet worden. Die Jagd fand in Fuglafirði mit etwa 20 beteiligten Booten statt.
Auf den Färöer-Inseln, einer autonomen Überseeregion Dänemarks, werden jedes Jahr hunderte Grindwale und andere Arten, wie Atlantische Weißseitendelfine, aufgrund ihres Fleisches gejagt. Die Jagd unterliegt keiner internationalen Kontrolle, da sie nur Kleinwalarten betrifft , die nicht unter die Kontrolle der IWC fallen. Da die Färöer-Inseln kein Mitglied der EU sind, unterliegen sie auch nicht der EU-Gesetzgebung, die jeglichen Wal- und Delfinfang verbietet. Unglücklicherweise gibt es daher aktuell keinerlei Rechtsgrundlage, um die Jagd zu verhindern.
Die Jagdmethoden sind für die Tiere extrem stress-verursachend und grausam. Ganze Familien-Gruppen werden auf dem offenen Meer von kleinen Motorbooten zusammengetrieben und in Richtung Küste gejagt. Sobald sie im flachen Wasser der Tötungsbuchten stranden wird ein stumpfer Metallhaken in ihre Blaslöcher gerammt, die Wale werden mit den am Haken befestigten Tauen an Land gezerrt und dort mit einer Metall-Lanze getötet.
Im Zeitraum 2000-2013 starben über 12.500 Delfine und Kleinwale auf den Färöern, darunter Grindwale, Weißseitendelfine, Große Tümmler und Rundkopfdelfine.
Obwohl die Jagd auf Grindwale nach Angaben der färingischen Regierung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt, wird Grindwalfleisch auf den Färöern in Supermärkten, Hotels und Restaurants zum Verkauf angeboten.
Insbesondere angesichts der außergewöhnlich hohen Anzahl der im Jahr 2013 getöteten Tiere, durch die ein weit höherer Fleischertrag erzielt wurde als es die offiziellen Verzehrempfehlungen für den Pro-Kopf-Verbrauch vorsehen, äußert WDC starke Bedenken hinsichtlich einer Kommerzialisierung von überschüssigem Pilotwalfleisch auf den Färöer-Inseln. Das Fleisch ist stark mit Umweltgiften belastet und sollte von Schwangeren, Stillenden und Kindern nicht konsumiert werden. Auch den restlichen Bevölkerungsgruppen wird von der färingischen Regierung ein möglichst geringer Verzehr empfohlen. Der leitende Arzt der Gesundheitsbehörde der Inseln spricht sich offiziell dafür aus, dass die Empfehlung geändert wird, da er das Fleisch aufgrund der Belastung als völlig ungeeignet für den menschlichen Verzehr einstuft. Er spricht sich daher auch für ein Ende der Jagden aus.
WDC unterstützt lokale Bemühungen von Einheimischen, die auf ein Ende der Jagden hinarbeiten und setzt sich zudem in internationalen Gremien dafür ein, ein internationales Schutz- und Kontrollsystem für die Bejagung von Kleinwalen und Delfinen zu etablieren.