Mindestens fünf Schnabelwale stranden während Militärübungen an der Küste Griechenlands – wie viele müssen noch Folgen?
Erst vor wenigen Tagen hat WDC wieder darauf hingewiesen, welche Gefahr durch Unterwasserlärm für die bedrohte Population der Cuvier-Schnabelwale im Mittelmeer ausgeht und wie bedauerlich es ist, dass sich die Vertragsstaaten von ACCOBAMS bisher nicht auf den verstärkten Schutz dieser einzigartigen Wale einigen konnten. Fast zur selben Zeit erhält WDC vom Pelagos Cetacean Research Institute in Griechenland und dem Forscher Alexandros Franzis die traurige Nachricht, dass 5 Cuvier-Schnabelwale bei Ierapetra in Kreta, Griechenland, gestrandet sind.
Einer der gestrandeten Wale verstarb sofort, den anderen wurde durch Strandungshelfer ins Meer zurückgeholfen. Später strandeten zwei Schnabelwale einzeln, 2.7 km und 500 m weiter westlich. Dabei ist nicht klar, ob es sich um dieselben Tiere handelte. Auch sie wurden wieder ins Meer zurückgeführt – und seither nicht wiedergesehen.
Eine Internetrecherche durch Pelgaos hat gezeigt, dass 2 Wochen lang das israelische, griechische und US amerikanischem Militär in der Region um Kreta eine Militärübungen durchführen. Dabei sollen auch U-Boot Abwehrübungen durchgeführt werden, bei denen sehr oft militärisches Sonar eigesetzt wird. Der enorme Unterwasserlärm, verursacht durch Sonare, hat bereits zu zahlreichen Massenstrandungen geführt.
Erst im November 2013 konnten sich bei der fünften Vertragstaatenkonferenz des Abkommens ACCOBAMS die Mitglieder nicht auf die Einrichtung einer Pufferzone von 50 nautischen Meilen, in denen keine Marineübungen stattfinden sollten, einigen.
Im Laufe der Konferenz wurde eine Karte präsentiert, auf der die Regionen im Mittelmeer gekennzeichnet wurden, die vor Sonareinsatz geschützt werden sollten. Eine der als schützenswert gekennzeichneten Regionen in dieser Karte, ist der Südosten Kretas wo die Strandung nun stattfand. Immer wieder haben Forschungen in der Vergangenheit gezeigt, welche tödlichen Auswirkungen Unterwasserlärm auf Wale und Delfine haben kann, trotzdem werden bis heute nicht genügend Maßnahmen ergriffen um den Lärm Unterwasser einzudämmen, insbesondere in einer speziell sensiblen Region des Mittelmeeres wie den Gewässern Griechenlands.
Alexandros Franzis und sein Team, stehen nun in Kontakt mit ACCOBAMS und den griechischen Behörden um den Einsatz von militärischem Sonar während der weiteren geplanten Übungen zu verhindern.
Gemeinsam mit 19 NGOs ruft WDC auf www.silentoceans.org weltweit für mehr Ruhe im Meer auf, motiviert die Öffentlichkeit zum Mitmachen und präsentiert auf dieser Plattform konkrete Lösungsvorschläge im Umgang mit Lärm.
Quelle:
Wave Action
OceanCare