Walfangverbot für Japan: Ein Wendepunkt für den internationalen Walschutz?
Ein historischer Tag für den Schutz der Wale: Japan muss sein Walfangprogramm in der Antarktis einstellen.
Was aber bedeutet das Urteil des IGH nun für die Zukunft des kommerziellen Walfangs?
Japan hat bereits gesagt, dass es das Urteil zwar enttäuschend findet, aber akzeptieren wird.
Wird es nun ganz einfach die Quoten für die Jagd im Nordpazifik erhöhen?
Dies ist relativ unwahrscheinlich, denn damit würde sich das Land der gleichen Kritik aussetzen, die es vom IGH für die Erhöhung der Quote von JARPAI zu JARPAII bekommen hat: dass diese nicht der Wissenschaft, sondern der Wirtschaft diente und gegen die Vorgaben der IWC verstößt.
Dagegen ist es nun durchaus möglich, dass die Jagd im Pazifik, die ebenfalls hoch subventioniert ist, nun komplett unrentabel wird. Das IGH-Urteil könnte im Endeffekt also möglicherweise sogar die komplette Einstellung des japanischen Hochsee-Walfangs bedeuten.
Es ist wahrscheinlich, dass Japan bei der diesjährigen Tagung der Internationalen Walfangkommission erneut um eine Quotenvergabe für den Küstenwalfang ersuchen wird. Anträge dieser Art wurden jedoch in der Vergangenheit bereits unter dem Verweis auf die kommerzielle Natur des Vorhabens abgelehnt.
Was bedeutet das Urteil für Norwegen und Island?
Dies ist wahrscheinlich eine der interessantesten Fragen im Anschluss an das Urteil. Norwegen und Island versuchen seit Jahren mehr oder weniger erfolgreich, ihr Walfleisch aufgrund mangelnder Nachfrage auf den Inlandsmärkten nach Japan zu exportieren.
Markiert das Ende von JARPAII nun also goldene Zeiten für isländische und norwegische Walfänger auf dem japanischen Markt? Momentan ist einTransportschiff mit 2000 Tonnen Finnwal-Fleisch auf dem Weg von Island nach Japan. Doch dieses Fleisch ist einzig dazu bestimmt, die fast 5000 Tonnen Walfleisch, die momentan in japanischen Kühlhäusern lagern, zu ergänzen. Japan wird jetzt eventuell seine verbleibenden Walfänger vor unnötigem Wettbewerb schützen wollen und so könnte diese isländische Lieferung durchaus die letzte ihrer Art gewesen sein.
Morgen fällt die Entscheidung darüber, ob die USA aufgrund des Finnwal-Fangs Sanktionen gegen Island verhängen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die skandinavischen Walfänger merken, dass der internationale Markt schneller austrocknet, als sie Wale töten können.