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Albinos – weiße Seltenheiten

Erst vor wenigen Tagen wurde ein junger Albino-Delfin von Fischern in Taiji brutal seiner Familie entrissen und dazu verdammt ein Leben in Gefangenschaft zu führen (WDC berichtet). Obwohl jeder Wal und Delfin einzigartig ist und es verdient, frei von Schmerz und Leid zu leben: Wenn etwas „anders“ ist, dann liegt es in der menschlichen Natur, den Fokus der Aufmerksamkeit zu einem gewissen Maß auf das Besondere zu lenken.
 
Aufgrund dessen fragen sich viele – gleichzeitig zu ihrer Entrüstung über die Begebenheiten in Taiji – „Wie selten sind Albinos bei Walen und Delfinen?“, „Warum kommt das vor?“, „Ist es ein wahrer Albino?“ und „Was bedeutet diese besondere Farbgebung für seine Lebenserwartung?“ Ein Kommentar von WDC Meeresbiologin Nicola Hodgins:

“Warum gibt es Delfine mit einer weißen Färbung, wie selten ist sie und was ist der Grund dafür?”
Albinismus ist ein Zustand der alle Wirbeltiere betreffen kann. Es ist eine angeborene Störung (das bedeutet, dass es von den Eltern vererbt wird) und charakterisiert durch die komplette oder nur partielle Abwesenheit von Pigmenten in  Haut, Haaren und Augen. Diese Pigmente heißen Melanin und es gibt verschieden starke Stufen der Melanin – Expression in Individuen. „Wahrer“ Albinismus tritt nur auf, wenn beide Eltern das rezessive Gen für diesen Zustand tragen und ihr Nachkomme beide Kopien dieses rezessiven Gens erhält. Abhängig von der Stärke des Albinismus kann ein Individuum alle oder nur manche der folgenden Charakteristiken aufweisen: weiße oder bleiche Haut (und Haare), pinke oder rote Augenfarbe und oft beeinträchtigtes Seh- und Hörvermögen.  

Interessanterweise kann die Zahl des in Fischen auftretenden Albinismus künstlich gesteigert werden, indem man die Eier Schwermetallen aussetzt (Arsen, Kadmium, Kupfer, Quecksilber, Selen, Zink).

Manche Tiere können weiß oder heller gefärbt sein als für die Art typisch ist und sind trotzdem keine „wahren Albinos“. Sie haben, im Gegensatz zu Albinos, dunkel gefärbte Augen und weisen normalerweise einige dunkle Flecken auf ihrer Haut auf, zum Beispiel an der Rückenfinne oder um die Augen herum. Diesen Zustand nennt man Leuzismus und er tritt auf, wenn das Melanin teilweise fehlt, also in manchen Teilen des Körpers exprimiert wird in anderen jedoch nicht.

Bis jetzt wurde Albinismus in 20 Cetaceen- Arten dokumentiert, unter anderem bei Walen, großen Tümmlern, Schwertwalen und Schweinswalen. Die Inspiration für die klassische Figur des „Moby Dick“ zum Beispiel war ein weißer Pottwal.

„Welchen Herausforderungen müssen sich Albino-Wale und Delfine stellen?“
Generell sind die Tiere mit Albinismus genauso gesund wie die ohne, trotzdem gibt es einige damit assoziierte Beschwerden, wie beeinträchtigtes Seh- oder Hörvermögen, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Albinos oder in einer anderen Art und Weise einzigartig gefärbte  Tiere können außerdem größeren Risiken in der Wildnis ausgesetzt sein, zum Beispiel weil sie weniger gut getarnt sind um sich vor Jägern zu verstecken und sie könnten es schwerer haben einen Partner zu finden, da sie als zu unterschiedlich oder weniger attraktiv betrachtet werden könnten. Große Bedeutung wird Melanin beim Schutz der Hautzellen zugesagt, da es die Zellen vor schädlichen UVB Licht schützt und dadurch das Auftreten von Hautproblemen wie Krebs reduziert. Also könnte das Fehlen von Melanin in hell gefärbten Tieren ein höheres Risiko darstellen, durch die Sonne zu Schaden zu kommen.
Ein anderes und möglicherweise das größte Risiko ist die zusätzliche (und ungewollte) Aufmerksamkeit und Störung durch Menschen. Wie das junge Kalb in Taiji beweist, müssen diese Tiere den höchsten Preis von allen bezahlen, ein Leben weit weg von seiner Familie, eingesperrt in einem Betonbecken, auf die Hilfe von Menschen angewiesen. Niemand weiß wie sich das Kalb in Gefangenschaft schlagen wird, aber eine Sache ist sicher: der junge Albin-Delfin sollte ein Leben führen in freier Wildbahn, eingegliedert in seine Familie.

Mehr zu den brutalen Treibjagden in Japan und was jeder von uns tun kann >>>

Uk.whales.org

Über Laura Zahn

Laura Zahn arbeitet bei WDC Deutschland im Bereich Kommunikation. Sie ist zuständig für die Erstellung von News und Blogs sowie unsere Newsletter. Außerdem arbeitet Laura bei der Entwicklung und Koordination von Kampagnen mit.