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Negative Auswirkungen der Windkraft auf die Natur- und Tierwelt als „positiv“ verkauft

„Der Bau von Offshore Windkraftanlagen schädigt die Umwelt nicht“ und „Windräder tragen zur Artenvielfalt bei“. Solche und ähnliche Schlagzeilen konnte man kürzlich überall lesen. Also alles eitel Sonnenschein in den deutschen Meeren? Gibt es doch keine Auswirkungen der Großbaustellen im Meer auf Schweinswale, Zugvögel, Fischbestände?

Das durchweg positive Fazit, welches auf der Basis einer vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) veröffentlichten Studie gezogen wurde, überrascht. Steht es doch in starkem Widerspruch zu den Ergebnissen des Fachtreffens letzte Woche in Berlin, zu dessen Anlass die entsprechende Pressekonferenz veranstaltet worden war. Denn die Wissenschaftler berichteten durchweg von teilweise massiven Auswirkungen auf die Meeresumwelt – vor allem während der Bauphase von Offshore-Windkraftanlagen. Ob Strömungen und Sedimente, Zugvögel, Fische, Seevögel oder Schweinswal – sie alle werden teilweise massiv, und zumeist negativ beeinflusst. Fische finden weniger geeignete Nahrung, Vögel müssen den Rotorblättern ausweichen oder kollidieren sogar mit Ihnen, und Schweinswale werden während der Bauarbeiten in einem Umkreis von bis zu 20 km (!) durch den massiven Rammschall aus ihren Lebensraum vertrieben.

Politisch motivierte Aussagen

Wie kam es dann zu der durchweg positiv Darstellung, den beruhigenden Schlagzeilen – wenn die Wissenschaftler doch ganz andere Ergebnisse vorlegten? „Offensichtlich waren die Aussagen des BSH politisch motiviert“, so Fabian Ritter, Meeresexperte bei WDC und Teilnehmer der Konferenz. „Die Energiewende ist ein enorm wichtiges Thema für die Bundesregierung. Gleichzeitig geraten die Offshore Windparks wegen ihrer ökologischen Auswirkungen, und nicht zuletzt auch als eine der Ursache für die steigenden Strompreise über die Ökostromzulage in die Kritik. Da musste gute Presse her, und das BSH als Veranstalter hat genau dafür gesorgt“.

Besonders zynisch ist, dass hier die eigenen Forschungsergebnisse quasi negiert wurden, und der Öffentlichkeit ein falsches Bild durch eine Bundesbehörde vermittelt wurde. Wenn die Industrie sich so verhält, ist das nachvollziehbar. Einem Bundesamt steht solch ein Vorgehen aber nicht eben gut an.

Klar ist, dass nach der derzeitigen wissenschaftlichen Forschung – bei einem anerkannt großen Maß an Unsicherheit – dass die Meeresumwelt durch das Großprojekt Offshore Windkraft ordentlich zu leiden hat. Natürlich kann es auch positive Effekte geben, jedoch werden die meisten davon frühestens  mit dem Betrieb der Anlagen einhergehen. Bis alle Anlagen in der deutschen Nord- und Ostsee stehen, könnten Jahrzehnte vergehen. So lange wird gebaut werden, und so lange werden die Meeresbewohner unter Lärm und anderen Beeinträchtigungen zu leiden haben.

Da hilft alles Schöngerede nichts.

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Über Laura Zahn

Unternehmenskooperationen - Laura Zahn ist bei WDC Deutschland verantwortlich für die Kooperationen mit Unternehmen.