Wieder keine Entscheidung für den Schutz der Antarktis
Russland und Ukraine blockieren erneut die globalen Bemühungen für die Errichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis.
Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) hat nach dem Scheitern der Verhandlungen in Bremerhaven auch in Hobart keine einstimmige Entscheidung für die Errichtung großer Schutzgebiete in der Antarktis getroffen. Vor allem Russland und die Ukraine haben sich gegen die Meeresschutzgebiete im Südpolarmeer ausgesprochen. Damit bleibt für WDC und die anderen Mitglieder der Antarctic Ocean Alliance (AOA) fraglich, ob die Kommission jemals in der Lage sein wird, ihrer Bestimmung – dem Schutz der Antarktis – nachzukommen.
Der Kommission CCAMLR lagen in Hobart zwei Vorschläge für Schutzgebiete vor, in denen Wale, Delfine, Pinguine, Fische und viele weitere Meeresbewohner ein sicheres Zuhause finden sollen.
Die EU und Australien schlugen ein Schutzgebiet von 1,6 Millionen Quadratkilometern im Indischen Ozean vor, in dem Fischerei weiterhin erlaubt sein soll, jedoch nur nach Genehmigung. Die USA und Neuseeland sind ursprünglich für ein Schutzgebiet von 2,3 Millionen Quadratkilometer im Rossmeer eingetreten, nach dem dieser Vorschlag bei den Verhandlungen in Bremerhaven im Juli scheiterte, lag nun ein geänderter (40% kleinerer) Vorschlag über 1,25 Millionen Quadratkilometer am Verhandlungstisch.
„Es ist eine große Enttäuschung, dass zum wiederholten Male keine Entscheidung für diese wichtigen Schutzgebiete gefällt wurde. Es darf nicht sein, dass die kurzsichtigen und profitorientieren Interessen einzelner Staaten, die Bemühungen vieler Länder weltweit zu Nichte machten und damit die Ausbeutung einer der letzten unberührten Regionen dieser Erde ermöglichen. Aber wir geben den Kampf natürlich längst nicht auf! “ sagt Fabian Ritter, Kampagnenleiter von WDC zum enttäuschenden Ausgang der Verhandlungen.
Das nächste Treffen der Kommission CCAMLR ist für 2014 geplant.
Quelle: AOA