In der nächsten Runde – die Verhandlungen um die Errichtung großer Schutzgebiete in der Antarktis
Derzeit tagen Vertreter aus 24 Ländern und der EU im australischen Hobart zum dritten Mal über die Errichtung großer Schutzgebiete in der Antarktis. Im Juli dieses Jahr, waren die Verhandlungen über die Errichtung zweier mehrere Millionen Quadratkilometer großen Schutzgebieten am russischen Widerstand gescheitert.
Der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) liegen zwei Vorschläge für Schutzgebiete vor, in denen Wale, Delfine, Pinguine, Fische und viele weitere Meeresbewohner ein sicheres Zuhause finden sollen.
Die EU und Australien wollen ein Schutzgebiet von 1,6 Millionen Quadratkilometern im Indischen Ozean einrichten, in dem Fischerei weiterhin erlaubt sein soll, jedoch nur nach Genehmigung. Die USA und Neuseeland sind ursprünglich für ein Schutzgebiet von 2,3 Millionen Quadratkilometer im Rossmeer eingetreten, nach dem dieser Vorschlag bei den Verhandlungen in Bremerhaven im Juli scheiterte, liegt nun ein geänderter (40% kleinerer) Vorschlag über 1,25 Millionen Quadratkilometer am Verhandlungstisch.
Im Rahmen der Antarctic Ocean Alliance (AOA), setzt sich WDC für einen möglichst umfassenden Schutz der Antarktis ein. Wenn die Kommission diesmal eine Einigung erzielt, könnte sie die weltweit größten Schutzgebiete schaffen und damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gehen.
Die Gewässer der Antarktis sind das Zuhause von über 10.000 unterschiedlichen Arten, wie Pinguine, Wale, Seevögel und Tintenfische. Die eisigen Meere im Süden bieten auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele Wale, Pinguine und Robben – den Krill. Dieser steht aber seit einigen Jahren auch ganz oben auf der Liste der Fischerei, da er als Futter für Lachsfarmen eingesetzt wird. Dadurch schreitet die Überfischung der Antarktis weiter fort und gefährdet einen der letzten unberührten Orte dieser Erde.
„Mehr als 1,3 Millionen Menschen auf der ganzen Welt haben den Aufruf für die Errichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis unterstützt.“ sagt Jim Barnes, Direktor der Antarctic and Southern Ocean Coalition (ASOC). “Ob sich die Entscheidungsträger diesmal über die Errichtung von Schutzgebieten im Rossmeer und im Osten der Antarktis einigen können, wird zeigen, wie Ernst sie ihre internationale Verantwortung nehmen. Die Forschungsergebnisse die, die beiden vorliegenden Vorschläge unterstützt, sind überwältigend und es ist nur der kurzfristige kommerzielle Vorteil der die Verhandlungen blockiert.“
Die Konferenz in Hobart läuft bis 1. November 2013