Fischer sammeln 22 Tonnen Geisternetze in der Ostsee ein
Im Jahr 2012 sammelten polnische und litauische Fischer insgesamt 22 Tonnen verlorene und zurückgelassene Fischernetze in der Ostsee ein. Die sogenannten Geisternetze stellen eine grosse Gefahr für die Fischbestände der Baltischen See dar und töten Vögel und Meeressäuger.
Die Stellen, an denen verlassene Netze eingesammelt wurden, wurden jetzt im Rahmen eines Projektes von Baltic Sea 2020 Foundation und WWF auf einer interaktiven Karte gekennzeichnet, auf der jeder, der die Ostsee besucht, Informationen hinzufügen kann.
Stille Killer
Letztes Jahr hatten die Geisternetze im baltischen Meer eine geschätzte Gesamtlänge von ca. 135km.
„Zurückgelassene und verlorene Netze sind stille Killer, welche jegliche Art von Lebewesen erwischen können. In ihnen verfangen sich nicht nur Fische, sondern auch Vögel und Meeressäugetiere“, sagt Schutzexperte Matti Ovaska von WWF Finnland.
Die Netze fangen weiterhin Fisch
Geisternetze in der Ostsee gefährden nicht nur den Fischbestand, Vögel und die vom Aussterben bedrohten Schweinswale, sie belasten auch den Fang von Fischen für den Eigenverzehr des Menschen. Drei Monate nachdem ein Fischernetz im Meer zurückgelassen wurde, fängt es immer noch 20% von seiner ursprünglichen Kapazität, einige Jahre später sind es immer noch ca. 6%.
Schweinswale in der Ostsee haben also nicht nur mit aktiv genutzten Netzen zu kämpfen, sondern auch mit Geisternetzen als ‚Altlasten“. Das Ausmaß dieser zusätzlichen Bedrohung ist erschreckend und macht die Notwendigkeit alternativer und weniger umweltschädlicher Fangmethoden deutlich“, sag WDC-Meeresbiologe Fabian Ritter.
Geisternetze – kein Einzelphänomen sondern flächendeckende Gefahr
Jedes Jahr gehen 5‘500 bis 10‘000 Fischernetze in der Baltischen See verloren. Das heißt, bis zu 95 Tonnen Fischfangutensilien landen im Meer. Neben dem Entfernen der Netze, ist es wichtig nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, diese gewaltige Menge zu verringern.
Sprechen Sie „Walisch“ und helfen Sie uns die Wale vor unserer Haustüre zu schützen!
Quelle:
Gostfishing.org