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Delfinweibchen Wave trauert über den Verlust ihres Neugeborenen


Wave und ihr verstorbenes Kalb / ©Marianna Boorman

Wale und Delfine empfinden Trauer, diese Tatsache ist uns bereits seit vielen Jahrzehnten bekannt, trotzdem erfüllt es uns immer wieder mit Erstaunen, wie weit diese Trauer und das Mitgefühl gehen kann.

Vor einigen Wochen beobachtete WDC-Meeresbiologe Mike Bossley in Port River, Australien das Delfinweibchen Wave in ihrer Trauer um ihr neugeborenes Kalb. Das Delfinkalb war am 22. September 2013 zur Welt gekommen – doch entweder war es bereits tot geboren worden oder es ist kurz nach der Geburt verstorben. Fünf Tage lang weigerte sich Wave den leblosen Körper ihres Babys zu verlassen. Erst als dieser bis zur Unkenntlichkeit verwest war, gab sie ihr Kleines schlussendlich auf. Wave war so bedacht den leblosen Körper ihres Babys zu beschützen, dass sie selbst kaum Zeit aufwand, um Fische zu fangen. Fotos von Wave zeigen, wie viel Gewicht sie bereits in wenigen Tagen verloren hatte.

Wave‘s vorheriges Kalb war ebenfalls kurz nach der Geburt verstorben, jedoch verliess sie dieses bereits in der ersten Nacht. Zuvor hatte sie drei Nachkommen erfolgreich aufgezogen – Bronny, Ripple und Tallula – die sich bis heute im Mündungsgebiet des Port Rivers aufhalten.

Wave wurde etwa 1992 geboren und ist in Adelaide’s Port River bekannt für ihre „Flukenlauf“ Darbietungen. Das Laufen auf der Fluke (auf Englisch „Tail walking“) taucht gelegentlich in freier Wildbahn auf, im Port River aber wurde es Teil des natürlichen Verhaltens der ansässigen Delfine. Angefangen hatte es mit dem Delfinweibchen Billie, die wenige Wochen in einem lokalen Delfinarium verbrachte und wie es scheint dieses Verhalten von den Showdelfinen übernommen und beibehalten hat.


Ripple vollführt einen „Tailwalk“ / ©Barry Hurrell

Über viele Jahre war Billie der einzige Port River Delfin, den wir beim „Flukenlaufen“ beobachten konnten. 2007 begann auch Wave dieses Verhalten regelmässig zu zeigen. Billie verstarb 2009 doch Wave trug ihr Erbe fort und konnte immer wieder auf der Fluke laufend beobachtet werden. 2010 hat ein weiteres Weibchen, Bianca, mit dem  „Lauf auf der Fluke“ begonnen und 2012 wurden nochmals zwei weitere Weibchen, Angel und Juliet, bei diesem Kunststück auf dem Wasser beobachtet. Überraschend war für WDC-Meeresbiologen Mike Bossley die Beobachtung, dass Wave regelmässig neben ihrem toten Jungen auf der Fluke über das Wasser lief. Dies hatte sie bereits bei ihrem erst verstorbenen Kalb getan.

WDC-Delfinexperte Dr. Karsten Brensing fasst in seinem aktuellen Buch „Persönlichkeitsrechte für Tiere“ viele interessante Fakten über Wale, Delfine und andere Säugetiere zusammen, die uns staunen lassen. Wir entdecken Kultur, Mitgefühl, Verstand, strategische Planung und werden zum Umdenken aufgefordert. Ist es an der Zeit, dass wir diesen Tieren als „nicht-menschlichen Personen“ erstmals Rechte zugestehen? Wave’s Trauer um ihr Neugeborenes zeigt uns in jedem Fall klar – Delfine empfinden Trauer.

Unterzeichnen Sie noch heute die „Deklaration für die Rechte von Walen und Delfinen

Über Laura Zahn

Laura Zahn arbeitet bei WDC Deutschland im Bereich Kommunikation. Sie ist zuständig für die Erstellung von News und Blogs sowie unsere Newsletter. Außerdem arbeitet Laura bei der Entwicklung und Koordination von Kampagnen mit.