Ende der Walfangsaison in Island
134 tote Finn- und 38 getötete Zwergwale – dies ist die blutige Bilanz der diesjährigen Walfangsaison in Island.
Am 30. September verkündete die Arbeitergewerkschaft im isländischen Akranes das offizielle Ende der Walfangaktivitäten für 2013. Insgesamt wurden seit dem 16. Juni 134 Finnwale getötet – dies sind nur 20 Tiere weniger als mit der Quote von 154 Walen angestrebt.
Während die Gewerkschaft versucht, den Finnwalfang als wichtigen Geschäftszweig für die isländische Wirtschaft und Gesellschaft darzustellen, der „Exporteinnahmen erzeuge, welche es ermöglichen, den isländischen Sozialstaat aufrecht zu erhalten“, sieht die Wirklichkeit anders aus:
Während die Nachfrage aus Japan stark gesunken ist und das Fleisch dort inzwischen zu Hundefutter verarbeitet wird, gibt es zudem inzwischen kaum noch Exportmöglichkeiten: Nachdem im Juli diesen Jahres eine Walfleischlieferung, die über Hamburg nach Tokio gehen sollte, erst vom deutschen Zoll beschlagnahmt und anschließend durch die Transportgesellschaft zurück nach Island gebracht wurde, kündigten die betroffenen Reedereien in der Folge an, zukünftig kein Walfleisch mehr zu transportieren.
Auch die Jagd auf Zwergwale ist für dieses Jahr abgeschlossen. Aus der Quote von insgesamt 216 Tieren wurden 38 geschlachtet. Der Vorsitzende der Zwergwalfangvereinigung, Gunnar Bergmann Jónsson machte das Walschutzgebiet in der vor Reykjavik liegenden Faxafloí Bucht für die niedrige Fangzahl verantwortlich, obwohl dieses erst im Sommer wieder verkleinert worden war. Die Zwergwalzahlen in den Gewässern um Island sinken seit Jahren, doch anstatt eine Beendigung der Zwergwaljagd zu beschließen, erwägt die Walfanglobby im Land auch eine zukünftige Jagd auf Buckelwale.
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Quelle:
VLFA