Handel mit Wal- und Delfinfleisch in Taiwan: Neuer Schnelltest führt zu Festnahmen
Am 19. September wurde in der taiwanesischen Stadt Yunlin ein Pärchen festgenommen und 820kg Delfinfleisch konfisziert – die bisher größte Beute der Fahnder in diesem Jahr.
Das Pärchen gab zu, schon 120kg an Restaurants verkauft zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahren Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 1,5 Million Taiwan Dollar (ca. 37.600 Euro).
Erst vor ein paar Wochen gab Taiwan die Einführung eines neuen Soforttests bekannt, dessen Entwicklung von der taiwanesischen Regierung finanziert wurde. Mit Hilfe dieses Tests kann anhand der Proteinstruktur von Walen und Delfinen innerhalb von 10 Minuten nachgewiesen werden, ob es sich bei dem untersuchten Fleisch um Fleisch der Meeressäuger handelt. Bisher brauchte ein DNA-Test fünf Tage für ein Ergebnis.
Obgleich Wale und Delfine seit 1989 in Taiwan rechtmäßig geschützt sind, haben Wilderer dennoch oft versucht, eine strafrechtliche Verfolgung durch eine falsche Auszeichnung des Fleisches oder durch das Abschneiden des Kopfes – um die Identifikation der Tierart zu verhindern – zu umgehen.
Die spezifische Wal- oder Delfinart kann der Test im Moment noch nicht bestimmen. Trotzdem begrüßt die WDC diese neue Technologie. Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der illegale Handel mit Wal- und Delfinfleisch muss gestoppt werden und der neue Schnelltest macht die rasche Überführung der verantwortlichen Händler möglich.