Deutsches Tiefkühlunternehmen erteilt Walfängern eine Absage
WDC begrüßt die Stellungnahme von FRoSTA, keinen Fisch von Walfängern zu kaufen. Während in Island schon über 100 Finnwale getötet wurden, weigern sich andere große Fischfirmen wie Deutsche See weiterhin, ihre Unterstützung für den Walfang aufzugeben.
Es ist daher sehr erfreulich, dass sich ein großes deutsches Tiefkühlunternehmen wie FRoSTA nun dazu entschlossen hat, sich klar vom Walfang zu distanzieren: Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender von FRoSTA bestätigte in seinem Blog, nicht bei HB Grandi einzukaufen und auch in Zukunft in keinem Fall Fisch von der isländischen Firma zu beziehen.
Das isländische Fischereiunternehmen HB Grandi pflegt Beziehungen zu Islands Walfangindustrie wie sie enger nicht sein könnten: Finnwalfänger Kristjan Loftsson bekleidet den Vorstandsposten der Firma und seit 2006 vermietet HB Grandi ein Fabrikgebäude auf dem Gelände der HB Grandi eigenen Fischfabrik in Akranes an die Finnwalfangfirma Hvalur hf, deren Geschäftsführer wiederum Loftsson ist. In dem Gebäude wird Finnwalfleisch zerlegt und für den Export verpackt. Auf dem Gelände in Akranes verarbeitet HB Grandi unter anderem Rotbarsch, Kabeljau und Seelachs.
Allein in diesem Jahr hat Loftsson 104 bedrohte Finnwale getötet – die selbst auferlegten Quoten erlauben ihm, noch 80 weitere Meeresriesen zu schlachten. Dabei besteht in Island selbst gar kein Markt für das Fleisch.
Deutsche Fischindustrie in der Verantwortung
Rund ¼ aller Frischfische, die jährlich nach Deutschland importiert werden, stammt aus Island. HB Grandi macht davon allein 4 Tonnen Fisch pro Tag aus. Deshalb sieht WDC vor allem die deutsche Fischwirtschaft in der Verantwortung.
Seit Anfang 2012 führt WDC daher eine Aufklärungskampagne in Deutschland durch und bietet der deutschen Fischindustrie damit die Möglichkeit, sich von Fisch, der mit Walfang in Verbindung gebracht wird, entschieden zu distanzieren. Gemeinsam mit Greenpeace hatte WDC den Druck auf die deutsche Fischwirtschaft in den letzten Monaten sukzessive erhöht und die Firmen aufgefordert, endlich Farbe zu bekennen.
104 tote Finnwale später: Deutsche See und Iceland Seafood kaufen weiter Fisch von Walfängern
Nach wie unterstützen große deutsche Fischfirmen wie Deutsche See und Iceland Seafood indirekt das Walschlachten in Island und weigern sich, ihre Geschäftsbeziehungen zu HB Grandi aufzugeben. „Solange deutsche Firmen weiterhin bei HB Grandi kaufen, wird die Misswirtschaft von Kristjan Loftsson am Leben erhalten. Wollen Firmen wie Deutsche See und Iceland Seafood wirklich eine Mitverantwortung an der grausamen Waljagd tragen?“, fragt Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin von WDC Deutschland.