Australiens Experten im Kreuzverhör
Dr. Gales, Leiter des australischen Forschungsprogramms in der Antarktis und Experte der Australier in der Verhandlung zum so genannten „wisssenschaftlichen“ Walfang Japans vor dem Internationalen Gerichtshof, betonte am zweiten Tag der mündlichen Beweisaufnahme u.a. die Bedeutung von nicht-tödlichen Methoden zur Erforschung von Walen.
Dr. Gales unterstrich im ersten Teil der Nachmittagssitzung des Gerichtshofes, wie wenig wissenschaftlichen Nutzen die japanischen Forschungsprogramme bis heute für den Wissensstand über Wale habe.
Er wurde u.a. gefragt, ob denn die „Unendlichkeit“ des zweiten japanischen Walfangprogramms in der Antarktis nicht mit anderen ebenfalls andauernden Forschungsprojekten im Kontext der Klima- oder Fischereiforschung zu vergleichen sei. Das sei nicht der Fall, so Dr. Gales, da bei jenen klar definiert sei, was sie untersuchen. Sie seien lediglich Langzeit- und keine„Endlos-“projekte wie das japanische Walfangprogramm.
Nach der Befragung der Experten durch die Richter wurde die Beweisaufnahme durch Australien fortgesetzt.
„Eine Parodie auf die Wissenschaft“
Professor Crawford erinnerte die Richter erneut daran, dass Japan die „Stichprobengröße“ von über 900 Zwergwalen, Buckelwalen und Finnwalen seit vielen Jahren nicht erreicht habe, sondern jede Saison sehr viel weniger Wale fange, als angeblich benötigt. Obwohl der Forschungsplan von JARPA II bspw. 50 Buckelwale pro Jahr vorsehe, wurde bisher kein einziger Wal getötet. Zudem sei das Verarbeitungsschiff „Nisshin Maru“ nicht in der Lage, Wale einer Länge von über 18 Meter aufzunehmen. Finnwale in der Südlichen Hemisphäre werden jedoch durchschnittlich zwischen 24 und 25 Meter lang. Diese nicht repräsentative Stichprobe von Finnwalen verzerre in jedem Fall die Ergebnisse der so genannten „Forschungsarbeit“.
Warum aber, fragte Crawford, würden die Forschungsfragen nicht an die offensichtlich seit Jahren kleinere und für bestimmte Arten aus praktischen Gründen nicht repräsentative Stichprobe angepasst?
Eine Antwort darauf bleibe Japan – über 3.000 getötete Wale später – bis heute schuldig.
„JARPA II ist eine Parodie auf die Wissenschaft“, schließt Australien.