Hohe Sterberate bei Südlichen Glattwalen im Jahr 2012
Dem Südlichen Glattwal in den Gewässern Argentiniens, Brasiliens, Uruguays und des südlichen Chiles ist im Rahmen der Internationalen Walfangkommission IWC ein Schutz- und Erhaltungsplan gewidmet, zu dessen Prioritäten zählt, die Gefahren für diese Art in der Region einzudämmen. Daher wird der Wissenschaftsausschuss der IWC aktuell in Südkorea über den Status des Südlichen Glattwals beraten. Den letzten Schätzungen zufolge zählt die Population rund um die Península Valdés (Provinz Chubut, Argentinien) ca. 4.000 Individuen, mit einer Wachstumsrate von 5,1%. Im Jahr 2000 betrug das Wachstum noch 6,9%.
Im letzten Bericht des so genannten Monitoring-Programms für den Südlichen Glattwal (Programa de Monitoreo Sanitario de la Ballena franca austral) registrierten die Experten eine besonders hohe Sterberate rund um die Península Valdés, Argentinien, im Jahr 2012: 116 Wale, 97% davon Kälber. Diese 113 toten Kälber repräsentieren mindestens ein Drittel der Neugeborenen in diesem Gebiet.
Im Rahmen des Workshops zur hohen Sterblichkeit der Südlichen Glattwale rund um Península Valdés, Argentinien, werden die möglichen Ursachen für diese Todesfälle studiert. Möglicherweise stehen sie in Verbindung mit den Angriffen von Kelp-Möwen und deren Auswirkungen (Exposition gegenüber Biotoxinen von ansteckenden Krankheiten), ernährungsbedingtem Stress, oder sehr wahrscheinlich einer Kombination dieser Faktoren.
Als vorläufiges Ergebnis des Projektes zu Südlichen Glattwalen in der Provinz von Santa Cruz, Argentinien, das von WDC und Fundación Cethus in Unterstützung der argentinischen Küstenwache durchgeführt wird, hat sich die Anzahl der gesichteten Tiere entlang der Küste der Provinz erhöht und bis dato konnte kein weiterer Angriff von Kelp-Möwen beobachtet werden.
Jimena Belgrano, die Verantwortliche für das Projekt, kommentiert: “Es ist an der Politik, eine integrierte Lösung des Problems der Möwen-Angriffe in Angriff zu nehmen. Dazu zählt die Beseitigung von offenen Müllkippen und das richtige Management von Fischabfällen.“