Vom 10.04 bis zum 12.04 findet in Berlin eine internationale Konferenz zum Thema Müll im Meer statt. Organisiert wird diese vom Umweltbundesamt (UBA) – im Auftrag des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) – und der Generaldirektion Umwelt (GD Umwelt) der Europäischen Kommission.
Anlass hierfür ist die zunehmende Verschmutzung der Ozeane und Meere. Große Mengen an Plastikmüll schwimmen auf der Meeresoberfläche, bevor sie auf den Grund sinken oder in kleinste Teile zerfallen. Der durch den Menschen verursachte Müll verschmutzt das Meer und die Küsten. Dadurch entstehen Probleme für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesundheit. Es ist weitgehend bekannt, dass der Müll im Meer ein länderübergreifendes Problem ist, welches internationale Zusammenarbeit und die Einbindung der verschiedenen Interessensvertreter auf allen Ebenen erfordert.
Müll – eine ernstzunehmende Bedrohung für Wale und Delfine
Durch Meeresströmungen wird der schwimmende Kunststoffmüll in großen Arealen zusammengetrieben. Vor allem dort, wo Ozeane zusammenlaufen –naturgemäß Orte, die reich an Nahrung sind – bilden sich riesige, schwimmende Müllhalden. Besonders Seehunde und Meeresschildkröten bleiben häufig in diesem Müll hängen und verenden.
Der Einfluss des Kunststoffabfalls auf Wale ist bisher nur ungenügend erforscht. Doch es gibt immer wieder deutliche Anzeichen, dass auch Wale in den Müllhalden stecken bleiben oder Plastik mit der Nahrung aufnehmen. Vor allem Tüten, aber auch Strohhalme, Netzreste, Plastikbecher und Seilreste wurden schon oft in den Mägen gestrandeter Wale gefunden.
Ein weiteres Problem ist der sogenannte Mikromüll – Kunststoffpartikel, die oft schon von wirbellosen Filtrierern wie Muscheln aufgenommen werden. Organische Schadstoffe, wie z.B. PCB, die sich an die synthetischen Partikel anlagern, werden mit aufgenommen und gelangen so in die Basis der Nahrungsnetze.
Welche Auswirkungen Müll speziell für Wale und Delfine hat, wird WDC-Biologe David Pfender mittels eines wissenschaftlichen Posters zum Thema „Müll und seine Auswirkungen auf Wale und Delfine“ im Rahmen der Konferenz präsentieren.
Während des Rio+20 Gipfels wurde festgelegt, den Müll bis 2025 deutlich zu reduzieren. Sowohl dessen Umsetzung durch die Zusammenarbeit verschiedener Beteiligten zu erleichtern und anzukurbeln, als auch bestehende und geplante Initiativen zum Thema Müll im Meer einem breiteren Publikum – einschließlich Politikern – vorzustellen, sind Ziele der Konferenz.
Die Ergebnisse der Konferenz werden zusammen mit dem Themenpapier den Verantwortlichen der EU-Mitgliedstaaten für Meer und Wasser bei ihrem Treffen in Irland im Mai 2013 präsentiert.
Wir halten Sie auf unserer Facebook-Seite zur Konferenz auf dem Laufenden.