In dieser Woche treffen sich Vertreter von 24 Staaten, darunter auch Deutschland, in Hobart (Tasmanien), um weitreichende Entscheidungen für die marinen Ökosystemen der Antarktis zu treffen. Gleichzeitig fordern Umweltschützer, dass der Schutz dieser unberührten Gebiete verbessert werden und große Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.
Das Abkommen zum Schutz der antarktischen Marine Ressourcen CCAMLR hat sich zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk von Schutzgebieten um den weißen Kontinent einzurichten. Aktuell liegen dazu mehrere konkrete Vorschläge auf dem Tisch, die zum Beispiel den Schutz des Rossmeers und der Ostantarktis vorsehen, beide bekannt für ihre außerordentliche ökologische Bedeutung.
Das Rossmeer ist eins der größten ungestörten Meeresökosysteme der Welt. Dementsprechend setzen sich viele Staaten für seine Unterschutzstellung ein. Andere wollen dort jedoch weiter fischen und möchten sich diese Möglichkeit auch für die Zukunft offen halten. Insofern macht der global steigende Fischbedarf inzwischen auch nicht mehr vor den Beständen im Südpolarmeer halt. Die Meere der Antarktis sind aber auch Nahrungsgrundlage für unzählige Wale, Pinguine, Robben, Seevögel und viele andere Tierarten. Das ganze Ökosystem ist fragil und wird auch durch Effekte des Klimawandels und die Versauerung der Meere bedroht.
Die Antarctic Ocean Alliance, ein Zusammenschluss von 30 internationalen Umweltorganisationen, zu denen auch die WDCS gehört, arbeitet seit über einem Jahr daran, dass CCAMLR die jetzige Gelegenheit nutzt, den Meeresschutz in dieser entlegenen und immer noch weitgehend unbeeinträchtigten Gegend festzuschreiben.
Über 165.00 Menschen aus aller Welt haben eine entsprechende Petition unterschrieben, damit die Politiker in dieser und der kommenden Woche die richtigen Entscheidungen für Meeresschutzgebiete treffen. Als Botschafter dieser Bewegung agieren u.a. die Schauspieler Leonardo DiCaprio und Edward Norton, die Meeresforscherin Dr. Sylvia Earle sowie Jean-Michele Cousteau.
Immer noch werden Unterstützer der Petition gesucht, um den Druck auf die Entscheidungsträger hoch zu halten. Hier kann man mitmachen und die CCAMLR-Länder wissen lassen, dass ein großes öffentliches Interesse besteht, dem Meeresschutz in der Antarktis Vorrang vor kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen einzuräumen. Wir werden an dieser Stelle über die Ergebnisse der Konferenz berichten.