Das Georgia Aquarium in den USA will 18 Weißwale – auch bekannt als Belugas – aus dem Okhotskschen Meer, Russland, importieren. Belugas wurden in dieser Region bis in die frühen 1960er Jahre intensiv bejagt und die Population konnte sich bis heute noch nicht vollständig erholen.
Der Vorwand für die Import-Anfrage ist – wie so oft – der angeblich große Beitrag der Beluga-Kollektion zur Arterhaltung und Bildung. Um die Population in Gefangenschaft in den USA zu erhalten, brauche es Nachschub.
WDCS weist Vorhaben entschieden zurück
Die kommerzielle Vergnügungsparkindustrie plant, die Tiere mit russischen Transportflugzeugen zunächst nach Belgien zu fliegen, wo sie dann mehrmals umgeladen werden, bevor die Reise in die USA weitergeht, wo die Tiere schließlich Eigentum des Georgia Aquariums werden.
Dies bedeutet für die Wale erheblichen Stress. Motorenlärm ist bereits als Stressor bekannt und die Tiere verfügen über ein extrem empfindliches Gehör. Es ist inakzeptabel, den Walen eine solche Prozedur zuzumuten – noch dazu verstößt es gegen das US-amerikanische Gesetz zum Schutz der Meeressäuger (Marine Mammal Protection Act).
Die Belugas werden zur ‚Zucht‘ eingesetzt werden. Allerdings bleibt das Beluga-Zuchtprogramm in Gefangenschaft schon seit fünf Jahrzehnten ohne Erfolg. Deshalb benötigt die Unterhaltungsindustrie frischen Nachschub aus der Natur.
Das Leben der Belugas in Gefangenschaft wird möglicherweise ein kurzes sein. In freier Wildbahn können Belugas bis zu 60 Jahre alt werden. In Gefangenschaft hingegen werden sie selten älter als 30, meistens nicht einmal älter als 25 Jahre. Warum?
In einem Delfinarium haben sie keine Fressfeinde, Umweltgefahren oder Nahrungsknappheit zu fürchten – noch dazu werden sie medizinisch versorgt. Dennoch sterben die Tiere in einem frühen Alter, das von ihrer natürlichen Lebenserwartung weit entfernt ist.
Die Haltung in Gefangenschaft selbst scheint Wale zu ‘töten’. Bedenkt man den mageren Zuchterfolg in Gefangenschaft, erscheint Stress als eine wahrscheinliche Ursache. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, dass die Tiere, wenn sie in die USA ausgeflogen werden, sofort durch neue Wildfänge in den Übergangsgehegen in Russland ersetzt werden.
Das Georgia Aquarium gibt an, dass die Belugas, die es importieren möchte, ohnehin gefangen und anderswohin transferiert worden wären. Tatsache ist, dass diese Tiere einzig für die Einrichtungen in den USA gefangen wurden, was jene zur Mitschuldigen an der fortdauernden Jagd und den Handel mit Belugas macht.
Was fordert die WDCS?
– Ein entschiedenes ‘Nein’ zum Import weiterer Belugas in die USA und ein Ende des internationalen Handels mit Belugas und anderen Walen und Delfinen
– Die wildlebenden Beluga-Populationen in Russland dürfen nicht weiter ausgebeutet und ihre Mitglieder zum Leiden verurteilt werden, nur um an einer falschen Praxis festhalten zu können.
– Die Belugas sollten nicht in die USA geschickt, sondern wieder in die Freiheit entlassen werden – im Rahmen eines mehrstufigen Rehabilitationsprogramms.
Wie können Sie helfen?
Senden Sie unseren E-Protestbrief an das Georgia Aquarium und lassen Sie die Verantwortlichen wissen, dass Sie Wildfänge von Belugas nicht dulden, die immer fatale Folgen für ihre Familienmitglieder und Belugas weltweit haben.
Bringen Sie Ihre Ablehnung über die Einfuhr aus folgenden Gründen zum Ausdruck:
1. Es ist nicht notwendig, Belugas in Gefangenschaft zu halten, damit die Menschen sie schützen.
2. Die US-Gesetzgebung verbietet jedwede Aktion, die mit einem unnötigen Risiko für Gesundheit oder Wohlbefinden von Meeressäuger verbunden wäre. Dieser Import setzt die Tiere jedoch unnötigen Risiken aus, da:
3. ..der Import einen extrem stressreichen und langwierigen Transport über Tausende Meilen sowie zahlreiche Umladevorgänge zwischen Flug-und Fahrzeugen bedeutet,
4. .. der Fang gewaltsam, oft mit Schmerzen verbunden ist und bis zum Tod führen kann – und das nicht nur für die gefangenen Individuen, sondern genauso für diejenigen, die zurückgelassen werden
5. Es ist inakzeptabel, dass US-amerikanische Einrichtungen Wildfänge aus anderen Ländern ins Auge fassen, während sie in eigenen Gewässern auf Grund der Ablehnung der Öffentlichkeit keine Tiere fangen. Es gab keinerlei Fänge von wilden Delfinen in US-amerikanischen Gewässern seit 1993, hauptsächlich auf Grund von öffentlichem Druck und Opposition.
Bitte schicken Sie Ihren Protestbrief noch heute an das Georgia Aquarium.