Die Zahl der Schweinswale im Schwarzen Meer ist laut einer Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften in den USA (Pnas) in den letzten 50 Jahren in bedrohlichem Maße geschrumpft. Die Wissenschaftler um Michaël Fontaine von der Universität Paris-Süd errechneten anhand eines Computermodels – mit den Erbgutproben von mehr als 60 Tieren – einen Rückgang von rund 90%. Hauptursache dafür, so die Forscher, sei neben dem illegalen Walfang auch die Fischerei.
In den frühen 70-er Jahren wurden allein von der Türkei aus jährlich mehr als 80.000 Schweinswale erlegt. Trotz eines Fangverbotes der anderen Anrainerstaaten ist die illegale Jagd in der Türkei weitergegangen. Zudem würden sich immer wieder Tiere in den Fischernetzen verheddern und dann ertrinken.
„Diese Zahlen sind absolut alarmierend“, sagt Fabian Ritter, Leiter der Meeresschutzgebiete – Kampagne bei der WDCS.
„Der Umweltzustand des Schwarzen Meeres ist bedenklich genug, was durch Massensterben von Delfinen immer wieder unter traurigen Beweis gestellt wird. Doch wie fast überall ist es auch hier die Fischerei, die die meisten Opfer fordert. Deshalb gilt unsere Forderung, auf alternative Fischreimethoden umzustellen, auch für die Anrainer des Schwarzen Meeres. Dass Schweinswale immer noch direkt gefangen werden, ist ein handfester Skandal. Hier muss Druck aufgebaut werden, z.B. auch seitens der EU, damit diese Praxis schnellstmöglich gestoppt wird.“
Quelle: PNAS