Der Irawadi-Delfin soll im Mekong in Zukunft besser geschützt werden.
Dazu möchte die Regierung Kambodschas 180 km des Flusses zwischen der Provinz Kratie und der Grenze zu Laos zum Schutzgebiet für die gefährdeten Delfine erklären.
Der Einsatz von Fischereigerät wie Treibnetzen und Fischkäfigen sei dort in Zukunft verboten.
„Die WDCS begrüßt die Einrichtung des Schutzgebietes. Wie in unzähligen Gegenden weltweit ist es auch hier die Fischerei, die zur Hauptbedrohung der Delfine geworden ist. Insofern sind die geplanten Einschränkungen ein wichtiger Schritt. Jedoch müssen die Maßnahmen auch umgesetzt werden, und das erfordert Kontrollen, die nicht selten in Schutzgbeiten ausbleiben. Ein Schutzgebiet ist nur dann effektiv, wenn es nachweisbar die Gefährdungen reduziert. Insofern ist die Regierung Kambodschas gefragt, ein schlüssiges Konzept zum langfristigen Erhalt des Irrawaddy-Delfins umzusetzen“, kommentiert Fabian Ritter, Meeresexperte der WDCS, den Vorstoß Kambodschas.
Das Verbreitungsgebiet des Irawadi-Delfins umfasst den Küstenbereich des Indischen Ozeans von Indien bis Indonesien. Sein bevorzugter Lebensraum sind tiefe Becken großer Flüsse, abgeschirmte Küstenzonen mit beträchtlichem Süßwassereintrag (z.B. Mangroven und Lagunen) sowie teilweise isolierte Brack- oder Süßwasserbereiche. Irawadi-Delfine entfernen sich nie mehr als ein paar Meilen von der Küste und wurden schon 1300 Flusskilometer vom Meer entfernt angetroffen. Manche verbringen ihr gesamtes Leben im Süßwasser. In diesen Lebensräumen ist der Irawadi-Delfin von vielen Aktivitäten des Menschen sehr unmittelbar betroffen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Süßwasserpopulationen wurde bereits durch Dammbauten beträchtlich eingeschränkt. Die Hauptgefahr für den Irawadi-Delfin geht von der Fischerei aus, einerseits durch unbeabsichtigten Fang z.B. in Kiemennetzen, andererseits durch Überfischung seiner Nahrungstiere.
Quelle: AFP