Die EU-Kommission hat vergangenen Freitag ihren Vorschlag für Fischereiquoten in der Ostsee 2013 vorgelegt. Darin ist eine Kürzung der Gesamtfangmengen von Lachs und Kabeljau, aber auch eine Erhöhung der Quoten für Scholle, Sprotte und Hering (in manchen Gebieten) enthalten.
Laut Kommission würden sich die Fischbestände in der Ostsee langsam erholen und vorangegangene Quotenkürzungen Wirkung zeigen.
Die Fischereiminister der Mitgliedstaaten werden im Oktober über die Quoten beraten.
„Die Vorschläge der EU-Kommission gehen in die richtige Richtung. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Minister entscheiden, denn diese werden die Fangmengen letztlich festsetzen. Dass sie in der Vergangenheit meist höheren Quoten bewilligt, haben als die EU-Kommission verschlug, läßt nichts Gutes erahnen. Man kann nur hoffen, dass die Politiker trotz des massiven Einflusses der Fischereilobby endlich strikt den Empfehlungen der Wissenschaftler folgen“, kommentiert Fabian Ritter, WDCS-Kampagnenleitung Meeresschutzgebiete.
In Europa gilt der größte Teil der Fischpopulationen als überfischt und Studien zeigen, dass es innerhalb der nächsten 50 Jahre zu einem Zusammenbruch vieler Bestände weltweit kommen kann, wenn es kein Umschwenken im Handeln gibt. Auch in Deutschland liegen die Fangquoten und die tatsächlichen Fänge notorisch oberhalb der von Wissenschaftlern empfohlenen Werte. Zwar zeigen einige Bestände eine recht gute Entwicklung, generell muss aber damit gerechnet werden, dass der derzeitige Trend alles andere als nachhaltig ist.
Auch das Überleben des in deutschen Gewässern heimischen Schweinswals steht auf dem Spiel: Schweinswale gehören zu den gefährdeten Meeressäugern. Besonders in der Ostsee gehen die Zahlen kontinuierlich zurück. Das liegt vor allem am Beifang, den in das Meer geleiteten Giftstoffen, der zunehmenden Überfischung sowie dem Lärm unter Wasser.