Am 7. August 2012 wurde im Wattenmeer vor Sylt ein verendeter Zwergwal entdeckt. Bei dem Tier handelt es sich nach Angaben einer Sprecherin der Tierärztlichen Hochschule Hannover um ein ca. 2 Tonnen schweres, noch nicht voll ausgewachsenes Weibchen. Mitarbeiter des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum hatten den Wal seziert, um mögliche Ursachen für die Strandung ausmachen zu können.
WDCS-Meeresbiologe Fabian Ritter: „Dass Zwergwale auch in der Nordsee vorkommen und immer wieder in deutschen Gewässern auftauchen, wissen nur die Wenigsten. Am häufigsten sieht man sie im Gebiet um die Doggerbank. Die Doggerbank ist eine riesige unterseeische Sandbank in der zentralen Nordsee, die sich durch besonders hohe Nahrungsvorkommen auszeichnet und daher Zwergwale, Schweinswale und andere Meeressäuger anzieht. Das Gebiet steht auf deutscher Seite sogar unter Schutz, jedoch machen Überfischung, Schiffsverkehr und andere Bedrohungen den Walen das Leben schwer. Es ist gut möglich dass der Wal durch Lärm im Meer desorientiert war und sich so ins Wattenmeer verirrte.
Mehr über Zwerg- und andere Wale in deutschen Gewässern sowie die WDCS-Kampagne „Walheimat – Schutzgebiete jetzt effektiv machen!“ finden Sie hier.
Quelle: shz.de, dpa/abendblatt.de