Veranstalter setzen deutliches Zeichen gegen Walfang
München/London, 31.07.2012: Die WDCS begrüßt das Engagement der Organisatoren von London 2012, klar Stellung gegen den Walfang zu beziehen. Im gesamten Angebot an Fisch und Meeresfrüchten für Athleten, Mitarbeiter und Besucher der olympischen Sommerspiele in London wird kein Fisch der Firma HB Grandi vertreten sein. HB Grandi gehört zu Islands größten Fischereiunternehmen und unterhält enge Verbindungen zur Walfangindustrie.
Kristjan Loftsson, einer der Hauptanteilseigner der Firma, ist Geschäftsführer des isländischen Walfangunternehmens Hvalur hf. Hvalur hf zerlegt und verarbeitet auf dem Gelände von HB Grandi Finnwale und beide Firmen tauschen regelmäßig Informationen zu den besten Fanggründen aus. Über die Hälfte der Grandi-Exporte geht direkt nach Europa, neben Großbritannien zählt Deutschland zu den Hauptabsatzmärkten.
Während sich in England ein Großteil der Fischfirmen empört über die Verbindungen der beiden Firmen geäußert und offiziell bestätigte hat, in Hinkunft keinen Fisch der Firma HB Grandi zu beziehen, tun sich deutsche Firmen schwer mit einem konsequenten „Nein“ zum Walfang. Obwohl Marktführer wie „Deutsche See“ und „Iceland Seafood“ sich auf Nachfrage gegen den Walfang aussprechen, sind sie gleichzeitig nicht bereit, sich von HB Grandi abzuwenden. Andere große Firmen wie Frosta, Bofrost und Pickenpack verweigerten eine Auskunft bezüglich einer bestehenden Geschäftsbeziehung zu Grandi, obwohl die deutsche Fischindustrie in den letzten Jahren vermehrt mit der großen Transparenz ihrer Unternehmen Werbung macht.
„Wir fordern alle Unternehmen der deutschen Fischindustrie dazu auf, sich konsequent gegen den Walfang auszusprechen. Dies bedeutet selbstverständlich auch die Distanzierung von jenen Unternehmen, die den Walfang unterstützen “, sagt Astrid Fuchs, Kampagnenverantwortliche der WDCS Deutschland.
HB Grandi landete im Jahr 2011 Fisch im Gesamtwert von 111 Mio. Euro an.
„Es kann nicht sein, dass deutsche Unternehmen Islands Walfang mitfinanzieren und gleichzeitig mit Nachhaltigkeit werben“, so Fuchs.
Mit seinem Walfang ignoriert Island geltende Gesetze, darunter das internationale Handelsverbot mit Walprodukten.
Die WDCS empfiehlt Verbrauchern, auf nachhaltigen Fischkauf zu achten und gezielt bei Firmen nachzufragen, ob sie von HB Grandi Fisch beziehen.
Für weitere Informationen:
Astrid Fuchs, Kampagnen- und Projektbetreuung WDCS Deutschland
E-Mail. [email protected], Tel. 0176 99244 144
Laura Döhring, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WDCS Deutschland
E-Mail. [email protected], Tel. 089 6100 2395