64. Tagung der Walfangkommission endet in Panama
Foto: Scott Portelli
Am letzten Tag des 64. Treffens der Mitgliedstaaten der IWC (06. Juli) konnte sich die Kommission nicht auf einen Antrag einigen, der eine Kollaboration mit den Vereinten Nationen zum Schutz von Walen und Delfinen auf hoher See vorsah.
Ablehnung aus dem Walfang-Block verhinderte eine Konsensentscheidung, woraufhin der Initiator Monaco seinen Antrag zurückzog und die Mitgliedstaaten dazu einlud, an einer eigenständigen Arbeitsgruppe teilzunehmen, um an diesem Thema weiterzuarbeiten.
Deutschland weist auf Gesundheitsgefährdung durch Walfleisch hin
Die Mitgliedstaaten nahmen jedoch einvernehmlich eine von Deutschland, den restlichen EU-Mitgliedstaaten, die auch Mitglied bei der IWC sind, sowie der Schweiz initiierte Resolution mit dem Titel ‚importance of continued scientific research with regard to the impact of the degradation of the marine environment on the health of cetaceans and related human health effects’an. Diese beschäftigt sich mit den negativen Effekte organischer Schadstoffe und Schwermetalle für die Umwelt sowie ihre Auswirkungen auf Wale und Delfine.
Im Namen der Antragssteller wies Deutschland im Plenum nochmals eigens auf die gesundheitlichen Folgen des Konsums von Walprodukten, die hochgradig kontaminiert sind, hin und ermutigte zur Kollaboration mit der Welternährungsorganisation WHO. Die WDCS begrüßt dieses Engagement.
NGOs an die Mikrofone
Seit Jahren erhielten zum ersten Mal auch wieder Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) wie die WDCS die Möglichkeit, während der Plenarsitzung zu Themen ihrer Wahl Stellung zu nehmen. Wir bedanken uns für diese Chance, unsere Unterstützer und die Zivilgesellschaft vor Ort repräsentieren zu können und wir hoffen, dass diese Praxis auch in Zukunft beibehalten bzw. unsere Redezeit sogar verlängert wird.
Neue Vorsitzende ernannt
St. Lucia wird den nächsten Vorsitz der IWC übernehmen, Belgien den Vize-Vorsitz.
Die nächste Tagung des Wissenschaftsausschusses findet 2013 in Korea statt. Der Ort der nächsten Plenarsitzungen der IWC ist noch unbekannt.
Indigener Walfang darf nicht missbraucht werden
Die WDCS konnte zeigen, dass die Walfang-Sonderregelung für indigene Völker KEINEN Vorwand für kommerziellen Walfang bedeuten darf– und dass wir den Druck aufrechterhalten werden, bis Walfang ein für alle Mal in die Geschichtsbücher eingegangen ist.
IWC auf dem richtigen Weg
Die Sitzung zusammenfassend sagt Chris Butler-Stroud, Geschäftsführer der WDCS International: „Nach Jahrzehnten des Missbrauchs der IWC durch die Walfänger ist die WDCS besonders über den Einsatz der Walschutz-Staaten erfreut, der alle Mitgliedstaaten der IWC dazu aufforderte, dem Geist der IWC sowie ihrer Gesetze gerecht werden. Die Verbesserung der Arbeitsweise der IWC sowie das starke Signal der diesjährigen Tagung in Panama, dass indigener Subsistenzwalfang nicht zum Spielball kommerzieller Walfanginteressen werden sollte, ist ein klares Zeichen dafür, dass die IWC es nun ernst meint.“
“Wir hoffen inständig, dass Südkorea seine Drohung, den so genannten ‘wissenschaftlichen Walfang’ aufzunehmen, nochmals überdenkt und sich besser darauf konzentriert, den legalisierten Verkauf von in Fischernetzen beigefangenen Walen zu unterbinden, der immer wieder als Deckmantel für den nationalen illegalen Walfang herhält.“
“Sie können Kriminelle nicht stoppen, indem Sie ihre Taten legalisieren,“ schließt Butler-Stroud.
Müll und Lärm im Meer erhalten mehr Aufmerksamkeit
Die WDCS begrüßt, dass die sich die IWC in diesem Jahr erneut auch des Problems durch Müll im Meer und Unterwasserlärm angenommen und zu letzterem Thema sogar einen Workshop bewilligt hat. Auch das Schicksal der Kleinwale geriet während dieser Tagung nicht in Vergessenheit: Die IWC erinnerte Mexiko und Neuseeland an ihre Erinnerung, die Bedrohung des Vaquita als auch des Maui Delfins ernstzunehmen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die WDCS setzt sich schon lange für einen strengen Schutz dieses kleinen Delfins ein.
Die WDCS möchte im Besonderen der Buenos Aires Group (der Block der Staaten Lateinamerikas) für ihr beispielloses Engagement danken, mit dem sie den Schutz von Walen und Delfinen auch während der diesjährigen Tagung der IWC vorangetrieben hat. Unser Dank gilt ebenso all den EU-Mitgliedstaaten, die trotz des dänischen Alleingangs die starke Pro-Walschutz-Position der EU demonstriert und keine Blockade einer Vertretung der europäischen Interessen zugelassen haben.
Ohne Sie wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.
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Jeder Euro zählt. Vielen Dank.