IWC-Tagung in Panama: Pro-Walfangstaaten blockieren Walschutzgebiet
Internationale Walfangkommissionstagung in Panama, Update Tag 1:
Am ersten Tag der Plenarsitzungen der Internationalen Walfangkommission IWC in Panama sorgte der einer der ersten Agenda-Punkte bereits für Kontroversen. Der Vorschlag latein-amerikanischer Staaten, den Südlichen Atlantik zu einem Walschutzgebiet zu erklären, wurde durch die Pro-Walfang-Staaten und ihre Verbündeten verhindert.
Das Südatlantische Walschutzgebiet würde wichtige Schutzbemühungen für 52 Wal- und Delfinarten der Region unterstützen – darunter auch Maßnahmen gegen Bedrohungen wie Klimawandel und Verschmutzung. Zudem würde es Wirtschaftszweige wie Walbeobachtung, die auf einer nicht-tödliche Nutzung der Meeressäuger basieren, ankurbeln.
Dennoch konnte – trotz der Stimmenmehrheit für ein Schutzgebiet (38 sprachen sich für das Schutzgebiet aus, 21 stimmten dagegen, 2 enthielten sich) – die ¾ – Mehrheit, die nötig ist, um einen Antrag zur Änderung des Anhangs der Konvention anzunehmen, nicht erreicht werden.
Die Idee eines Walschutzgebiets im Südlichen Atlantik ist nicht neu. Der Vorschlag wurde während vergangener Tagungen der IWC wiederholt präsentiert, Argentinien und Brasilien präsentierten ihn erstmals 2001. Allerdings ist dies die erste Abstimmung über einen Antrag bei der IWC seit 4 Jahren.
Vanesa Tossenberger, WDCS Lateinamerika, sagt: “Auch wenn der Schutzgebietsantrag nicht angenommen wurde, sprach sich die große Mehrheit der teilnehmenden Länder dafür aus. Zudem handelt es sich bei der heutigen Abstimmung um die erste seit 4 Jahren – was in sich selbst schon eine positive Entwicklung darstellt. Vor allem, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass die Ankündigung der Abstimmung bei der letzten Tagung der IWC 2011 nicht zustande kam, weil die Pro-Walfangstaaten den Raum verließen.“
Trotz einer Reihe von ‘Bedenken’ der Pro-Walfangstaaten zur Einrichtung eines solchen Schutzgebietes im Südlichen Atlantik ist es Fakt, dass die Wale dieser Region sich noch immer nicht von der massiven kommerziellen Bejagung der Vergangenheit erholt haben. Wale und Delfine sind zudem höchst mobile Arten, daher sind umfassende internationale Schutzmaßnahmen. Schließlich könnte auch Walbeobachtung und Ökotourismus in den Küstenstaaten allgemein in hohem Maße profitieren.
Die WDCS bedauert das Ergebnis dieser Abstimmung und die Tatsache, dass die Pro-Walfangstaaten eine bedeutsame Schutzmaßnahme erfolgreich blockieren konnten. Dennoch kämpfen wir weiter!
Länder, die gegen das Schutzgebiet gestimmt haben: Tanzania, Togo, Tuvalu, Antigua und Barbuda, Benin, Kambodscha, China, Ghana, Granada, Island, Japan, Kiribati, Korea, Laos, Mongolei, Norwegen, Palau, Russland, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia