Ramsauer ignoriert Arten- und Naturschutz bei der Energiewende
Nach Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat sich jetzt auch Peter Ramsauer (CSU) für ein Aufweichen von Umweltauflagen ausgesprochen, um die Energiewende voranzutreiben. Laut den Äußerungen des Bundesverkehrsministers, die in der „Passauer Neuen Presse“ veröffentlicht wurden, sollen Windparks auf hoher See auch dann gebaut werden, wenn das Rammen der Fundamente zu irreparablen Schäden für die streng geschützten Schweinswale führt. Es könne nicht sein, dass Windparks auf hoher See nicht gebaut werden könnten, weil das Einrammen der Windkraftanlagen bestimmte Arten von Walen stören würde.
Sowohl beim Ausbau der Stromnetze als auch beim Ausbau der Offshore-Windenergie unterliegt die Bundesregierung jedoch den nationalen und internationalen Verpflichtungen des Arten- und Lebensraumschutzes. Deutschlands einziger heimischer Wal, der Schweinswal, ist zunehmend verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Dazu gehört unter Anderem die lärmintensive Meeresnutzung, insbesondere durch die Rammarbeiten beim Bau von Fundamenten für Windräder.
Beim Bau von Windkraftanlagen wird bei den derzeitig gängigen Baumethoden massiv Schall erzeugt, der Schweinswale und andere Organismen schwer stören, ja sogar direkt verletzen kann. Hier ist Schallschutz dringend vonnöten, vor allem, wenn der Bau in der Nähe von wertvollen Habitaten oder Schutzgebieten durchgeführt wird. Es gibt mehrere erprobte und recht wirksame Methoden zur Schalldämmung. Aber auch alternative Gründungsmethoden, die das Einrammen der schweren Fundamente in den Meeresboden umgehen, sollten intensiver gefördert und erforscht werden. Die technischen Lösungen liegen also praktisch schon auf dem Tisch und Verordnungen, sie auch zwingend einzusetzen und sollten daher keinesfalls auf die lange Bank geschoben werden.
Mehr zum Infos zum Thema „effektive Schutzgebiete“ und wie Sie Meeressäugern eine Stimme geben können, gibt es hier >>
Quelle: NABU