Japan beginnt seine Jagd auf Wale im Nordwest-Pazifik
Ungeachtet internationaler Proteste sind Japans Walfänger wieder unterwegs in Richtung Nordwest-Pazifik. Zwei Schiffe legten am Freitag vom Hafen Shimonoseki in der westjapanischen Präfektur Yamaguchi ab.
Erst Ende März kehrten die Walfänger von einem dreimonatigen Beutezug in der Antarktis zurück. Dabei erlegten sie insgesamt 267 statt der erhofften 850 Meeressäuger.
Während ihrer jetzigen Jagd, die bis Anfang August geplant ist, sollen rund 260 Wale gefangen und getötet werden.
International ist der kommerzielle Walfang verboten. Die Fangquote für den kommerziellen Walfang wurde auf 0 gesetzt. Japan deklariert seine Walfangaktivitäten als „wissenschaftlich“.
„Wissenschaftlicher“ Walfang oder „special permit whaling“ ist ein unter Artikel VIII der Konvention zur Regulierung des Walfangs (ICRW) aufgeführtes Vertragsrecht aller Mitgliedsstaaten der IWC.
Es autorisiert jeden Staat, Genehmigungen für die Tötung von Walen für wissenschaftliche Zwecke zu erteilen – eine Quotenvergabe findet demnach nicht durch den Wissenschaftsausschuss der IWC, sondern durch die jeweilige Landesregierung selbst statt und unterliegt somit keinerlei Kontrolle durch die Kommission. Die IWC verlangt lediglich eine standardisiert ausgefertigte Vorlage zur Begründung derartiger Fangaktivitäten für ihren Wissenschaftsausschuss sowie Daten und Ergebnisse der „Feldforschung“ in einjährigen Intervallen.
In Wahrheit werden die Ergebnisse des so genannten „wissenschaftlichen Walfangs“ z.B. Japans, kaum publiziert oder der Beurteilung durch Kollegen vorgelegt („peer review“) Sie landen aber regelmäßig auf den Speisekarten von japanischen Restaurants.
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Quelle: WDCS, Spiegel Online