Norwegische Regierung lässt Walfanggebiete zusammenlegen
Getrennte Quoten für zwei Gebiete, in denen norwegische Walfänger auf Jagd gehen können, sollten Walbestände vor Erschöpfung schützen. Nun sollen die beiden Gebiete auf Druck der Walfangindustrie zusammengelegt werden.
Seit Jahren beklagen sich norwegische Walfänger, dass die für sechs Jahre festgelegte Quote für Zwergwale für das Gebiet westlich von Spitzbergen viel zu niedrig und deshalb schon nach drei Jahren ausgeschöpft sei. Alternativ wolle die Flotte deshalb in die Barentssee, das zweite Gebiet, ausweichen, berichtet Greenpeace.
Vergangenes Wochenende hat die norwegische Regierung angekündigt, dieser Forderung stattzugeben.
Sterbende Industrie
Nur 19 Schiffe nahmen an der jährlichen Waljagd Norwegens im letzten Jahr teil – ein deutlicher Rückgang verglichen mit 33 Schiffen, die noch 2001 zur Jagd auf Wale ausliefen.
Trotz der Tatsache, dass diese grausame Industrie im Schrumpfen begriffen ist, gab die norwegische Fischereidirektion bekannt, dass der Sektor neue Mitglieder rekrutieren müsse.
2011 gewährte die norwegische Regierung den Walfängern eine historisch hohe Quote von 1286 Walen mit der Bitte, die Industrie anzukurbeln. Doch „nur“ 41 % dieser Quote wurde tatsächlich ausgenutzt. Die Walfänger begründen das „Versagen“ mit den hohen Treibstoffkosten bis hin zu schlechten Wetterverhältnissen. Viel wahrscheinlicher ist jedoch der schwindende Bedarf an Walfleisch in der eigenen Bevölkerung.
Quelle: Greenpeace, WDCS